„Die Religion kommt“: „Cicero“-Chef Wolfram Weimer

B e r l i n (PRO) - "Westeuropa und insbesondere Deutschland sind in weiten Teilen religiös analphabetisch geworden. Einen Dialog mit anderen Religionen kann man jedoch nur führen, wenn man selbst die Sprache beherrscht." Diese Ansicht vertritt der Chefredakteur des Magazins "Cicero", Wolfram Weimer, im Interview in der aktuellen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins "pro".
Von PRO

Der „Wettbewerb“ zwischen dem Christentum und dem Islam, so Weimer, sei in Deutschland und Europa jedoch in vollem Gange. „Ich kann nur dafür plädieren, diesen Wettbewerb offensiv anzugehen und nicht allein defensiv zu ertragen.“

„Pendelschlag der Aufklärung am Ende“

Gleichzeitig beobachtet der „Cicero“-Chef eine „Rückkehr der Religion“ auch in Europa. „Mit der Aufklärung und deren philosophischen Folgen hat sich das Abendland seines theologischen Kleides entledigt und ist zusehends in eine Säkularisierung gelaufen. Der Pendelschlag der Aufklärung ging sehr stark in Richtung einer entchristlichten, entgöttlichten und entspiritualisierten geistlichen Verfasstheit der westlichen Staaten“, so Weimer.

Dieser Prozess sei jedoch zu einem Ende gekommen. „Umfragen belegen, dass die Religiosität auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Seit etwa 20 Jahren steigt das Interesse der Menschen am Glauben und an Fragen der Religion, seit etwa zehn Jahren steigt dieses Interesse sehr schnell. Die Rückkehr der Religion begann also nicht erst mit dem 11. September, sondern wesentlich früher… Wie in eine Unterdruckkammer strömt nun in das entstandene Vakuum die Religion, der Glaube.“

Weimer: „Glaube ist zu einem Mainstream-Thema geworden“

In weiten Teilen der Gesellschaft habe mittlerweile ein regelrechter Paradigmenwechsel stattgefunden, so Weimer im pro-Gespräch. „Glaube war früher ein Nischenthema für Theologen, heute ist er ein Mainstream-Thema. Aus diesem Grund nehmen sich die Medien und Magazine des Themas Glaube viel systematischer und intensiver an. Nicht nur wir beobachten bei „Cicero“, dass religionsbezogene Themen in den letzten Jahren populärer geworden sind und die Leser interessieren. Das spiegelt sich auch in klassischen Medienbereichen wie dem Buchmarkt wider. Dass ein Buch von Hape Kerkeling über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg oder Peter Hahnes ‚Schluss mit lustig‘ absolute Bestseller werden, wäre noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen. Die Medien folgen dem gesellschaftlichen Trend zur Rückkehr der Religion. Insofern haben es christliche Themen in den Medien viel leichter.“

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