Surfer Ian McCormack sucht nach der einzigartigen Welle. Nach einem Tauchunfall wird er für tot erklärt – bekommt dann aber eine zweite Chance. Der Film „Die perfekte Welle“ erzählt die emotionale Geschichte, wenn auch teils zu flach, jedoch in wunderschönen Bildern. Eine Filmkritik von Martina Schubert
Liebesabenteuer im Urlaub: Ian (Scoot Eastwood) und Annabel (Rachel Hendrix)
Ian McCormack (Scott Eastwood, Sohn von Clinton Eastwood) ist Mitte 20, sieht gut aus, lebt auf der Sonnenseite des Lebens in Neuseeland. Ihm geht es weniger um Partys und Mädchen, er möchte die perfekte Welle reiten: „Ich suche etwas, das reeller ist als das, und das spüre ich nur auf einer Welle und wenn sie gebrochen ist, will ich einfach nur mehr.“ Dies führt den begnadeten Surfer gemeinsam mit einem Kumpel an traumhafte Strände Australiens, Indonesiens und Mauritius‘. Seine Mutter (Cheryl Ladd, „Drei Engel für Charlie“) kann ihn nur schwer ziehen lassen, sagt ihrem Sohn, der nichts mit Glauben zu tun hat, dass Gott ihn beschützen wird.
Gescheiterte Wiederbelebungsversuche
Während eines Nachttauchgangs auf Mauritius wird Ian mehrmals von einer giftigen Qualle gestochen – eigentlich ein Todesurteil. Ians Mutter spürt, dass ihrem Sohn etwas zugestoßen ist und fleht Gott an, ihn zu retten. Doch nach gescheiterten Wiederbelebungsversuchen erklärt ihn im Krankenhaus ein Arzt offiziell für tot. An Ians Zeh hängt bereits der Leichenkennzettel. Das Leben ist für Ian aber noch nicht vorbei: In einer Nahtod-Erfahrung spricht Gott zu ihm, gibt ihm eine zweite Chance und lässt ihn wieder zum Leben erwachen.
Der Film bleibt trotz des besonderen Lebenswegs überwiegend flach. Schade, denn die tatsächliche Geschichte ist packend, das Drehbuch beruht auf wahren Begebenheiten. Der fehlende Tiefgang ist wohl der zeitlichen Einteilung geschuldet. Zwei Drittel des Films drehen sich um das süße Surferleben. Und auch wenn es Ian nicht in erster Linien ums Feiern und Frauen geht, lässt er sich dann doch auf ein Beziehungsabenteuer mit der geheimnisvollen Annabel (Rachel Hendrix, „October Baby“) ein. Wegen seiner Eifersucht scheitert das Ganze recht bald..
Zwischen Leben und Tod
Für Emotionen sorgen aber Ians Unfall und sein Überlebenskampf, den er eigentlich schon verloren hat. Im Abspann des Films spricht der wahre Ian McCormack, der mittlerweile als Evangelist in London lebt, über seine Erlebnisse zwischen Leben und Tod. Und das geht unter die Haut.
Alles in allem ist das 87-minütige Werk von Regisseur Bruce MacDonald eine Geschichte über die Liebe, wenn auch keine typische „boy meets girl“-Story. „Die perfekte Welle“ als Liebesgeschichte steht auf vier Säulen: ein leidenschaftlicher Wellenreiter, der das Surfen liebt sowie sich das erste Mal richtig verliebt in Annabel, die Liebe seiner Mutter und die Liebe Gottes.
Wer einen Sommer-Film mit gechillter Musik und christlichem Touch sucht, liegt mit „Die perfekte Welle“ richtig. Die Surfkomponente gepaart mit den eindrücklichen Naturaufnahmen lässt ihn aus dem typischen Raster christlicher Filme fallen.
Mit den Aufnahmen hat MacDonald ganze Arbeit geleistet. Die Bilder des Streifens muten wie ein Fotoalbum aus dem Surfparadies an. Wenn auch das Skript nicht ganz überzeugt, allein wegen der grandios inszenierten Landschafts- und Meeresbilder lohnt es sich, den Film zu schauen. (pro)
„Die perfekte Welle“, DVD, 87 Minuten, freigegeben ab 12 Jahren, Gerth Medien, 14,99 Euro
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