Wie denken Bürger weltweit über Abtreibung, Homosexualität und Scheidung? Das hat das amerikanische PEW-Institut ermittelt. Demnach gehört Deutschland zu den liberalsten Ländern.
Von PRO
28. April 2014
Foto: Tryfonov|Fotolia
Welchen moralischen Idealen folgt die Welt? Diese Frage hat das PEW-Institut gestellt
Rund 80 Prozent der Weltbevölkerung halten außereheliche Affären für moralisch inakzeptabel, die Benutzung von Verhütungsmitteln ist hingegen weniger umstritten: Nur circa 15 Prozent sehen darin ein Problem. Scheidung lehnt ein Viertel der Befragten ab, Alkoholgenuss etwas weniger als die Hälfte und vorehelichen Sex sogar etwas mehr, rund 50 Prozent. Abtreibung findet über die Hälfte der Menschen weltweit problematisch, Homosexualität und Glücksspiel ebenfalls. Das sind einige der Ergebnisse einer Erhebung des amerikanischen PEW Research Centers zu weltweiten Einstellungen in Fragen der Moral in 40 Ländern.
Islamische Staaten in vielen Fragen konservativ
Fremdgehen innerhalb einer Ehe halten vor allem die Bewohner der Palästinenschen Autonomiebehörde (94 Prozent), der Türkei (94 Prozent) oder Ägypten (93 Prozent) für inakzeptabel. In Frankreich und Deutschland ist ein solcher Ehebruch noch am ehesten akzeptiert – von jeweils knapp über 10 Prozent der Bevölkerung.
Fast gänzlich abgelehnt wird Homosexualität von Ghanaern (98 Prozent), Jordaniern (95 Prozent) und Ägyptern (95 Prozent). Spanien und Deutschland gehören zu den Ländern, in denen die Liebe zu Gleichgeschlechtlichen am ehesten angenommen wird: Jeweils knapp über die Hälfte der Bürger sieht darin keinen moralischen Fehltritt, und über ein Drittel der Menschen in diesen Staaten betrachtet die Frage der Homosexualität überhaupt nicht als eine moralische.
Schwangerschaftsabbrüche sind weltweit am ehesten in der Tschechischen Republik (49 Prozent), Deutschland (43 Prozent) und akzeptiert. Auf den Philippinen, in Ghana und Indonesien wird Abtreibung stark abgelehnt: 93, 92 und 89 Prozent sind moralisch gegen Schwangerschaftsabbrüche eingestellt.
Deutsche gehören zu den Liberalsten
Ähnlich sieht es im Fall vorehelicher sexueller Beziehung aus: Lediglich 6 Prozent der Franzosen und Deutschen sehen darin ein Problem. Vor allem in islamisch geprägten Ländern wie Indonesien und Jordanien wird Sex vor der Ehe als moralisches Vergehen betrachtet. Hier sind 97 und 95 Prozent gegen solche Beziehungen ohne Trauschein.Insgesamt gehört Deutschland zu jenen Ländern, in denen die aufgelisteten moralischen Fragen am seltensten als problematisch erachtet werden. Verhütung findet nur ein Prozent der Deutschen verwerflich. Vorehelichen Sex lehnen 6 Prozent ab, Scheidung 7, Homosexualität 8, Alkoholgenuss 14, Abtreibung 19, Glücksspiel 31 und außereheliche Affären 60 Prozent. Die Bundesrepublik liegt damit in allen moralischen Fragen unter den sieben liberalsten Ländern, in fünf Punkten sogar unter den ersten drei. (pro)
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.
Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.
Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Externe Inhalte / Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.