Die Moral der Welt

Wie denken Bürger weltweit über Abtreibung, Homosexualität und Scheidung? Das hat das amerikanische PEW-Institut ermittelt. Demnach gehört Deutschland zu den liberalsten Ländern.
Von PRO
Welchen moralischen Idealen folgt die Welt? Diese Frage hat das PEW-Institut gestellt
Rund 80 Prozent der Weltbevölkerung halten außereheliche Affären für moralisch inakzeptabel, die Benutzung von Verhütungsmitteln ist hingegen weniger umstritten: Nur circa 15 Prozent sehen darin ein Problem. Scheidung lehnt ein Viertel der Befragten ab, Alkoholgenuss etwas weniger als die Hälfte und vorehelichen Sex sogar etwas mehr, rund 50 Prozent. Abtreibung findet über die Hälfte der Menschen weltweit problematisch, Homosexualität und Glücksspiel ebenfalls. Das sind einige der Ergebnisse einer Erhebung des amerikanischen PEW Research Centers zu weltweiten Einstellungen in Fragen der Moral in 40 Ländern.

Islamische Staaten in vielen Fragen konservativ

Fremdgehen innerhalb einer Ehe halten vor allem die Bewohner der Palästinenschen Autonomiebehörde (94 Prozent), der Türkei (94 Prozent) oder Ägypten (93 Prozent) für inakzeptabel. In Frankreich und Deutschland ist ein solcher Ehebruch noch am ehesten akzeptiert – von jeweils knapp über 10 Prozent der Bevölkerung. Fast gänzlich abgelehnt wird Homosexualität von Ghanaern (98 Prozent), Jordaniern (95 Prozent) und Ägyptern (95 Prozent). Spanien und Deutschland gehören zu den Ländern, in denen die Liebe zu Gleichgeschlechtlichen am ehesten angenommen wird: Jeweils knapp über die Hälfte der Bürger sieht darin keinen moralischen Fehltritt, und über ein Drittel der Menschen in diesen Staaten betrachtet die Frage der Homosexualität überhaupt nicht als eine moralische. Schwangerschaftsabbrüche sind weltweit am ehesten in der Tschechischen Republik (49 Prozent), Deutschland (43 Prozent) und akzeptiert. Auf den Philippinen, in Ghana und Indonesien wird Abtreibung stark abgelehnt: 93, 92 und 89 Prozent sind moralisch gegen Schwangerschaftsabbrüche eingestellt.

Deutsche gehören zu den Liberalsten

Ähnlich sieht es im Fall vorehelicher sexueller Beziehung aus: Lediglich 6 Prozent der Franzosen und Deutschen sehen darin ein Problem. Vor allem in islamisch geprägten Ländern wie Indonesien und Jordanien wird Sex vor der Ehe als moralisches Vergehen betrachtet. Hier sind 97 und 95 Prozent gegen solche Beziehungen ohne Trauschein.Insgesamt gehört Deutschland zu jenen Ländern, in denen die aufgelisteten moralischen Fragen am seltensten als problematisch erachtet werden. Verhütung findet nur ein Prozent der Deutschen verwerflich. Vorehelichen Sex lehnen 6 Prozent ab, Scheidung 7, Homosexualität 8, Alkoholgenuss 14, Abtreibung 19, Glücksspiel 31 und außereheliche Affären 60 Prozent. Die Bundesrepublik liegt damit in allen moralischen Fragen unter den sieben liberalsten Ländern, in fünf Punkten sogar unter den ersten drei. (pro)
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