Khola Maryam Hübsch kritisiert nicht zum ersten Mal in einer Talkshow Terrorismus und Gewalt. „Keine Karikatur kann eine Gewalttat wie diese rechtfertigen“, sagt die Journalistin über die Anschläge in Paris. Es brauche eine innerislamische Diskussion über Blasphemie. Der Koran kenne keine weltliche Strafe dafür. „So wie Muslime eine Karikatur aushalten müssen, kann es eine liberale Gesellschaft ertragen, wenn eine Frau freiwillig die Burka trägt“ – durchaus sachliche Argumente, über die man diskutieren kann.
Und dann erklärt Hübsch dies:
„Ich glaube, dass die Pegida-Bewegung den Terroristen in die Hände spielt. Dass sie ein Klima schafft, das in der Gesellschaft anti-muslimische Ressentiments befördert. Und das wiederum führt dazu, dass Muslime sich ausgegrenzt fühlen, vor allem junge Muslime, und wir wissen ganz genau, dass diese ausgegrenzten Muslime in der Regel anfällig sind, sich von dschihadistischen Bewegungen angesprochen zu fühlen. Da schließt sich sozusagen der Kreis.“
Vereinfacht gesagt: Erst die ausgrenzenden westlichen Gesellschaften machen manche Muslime zu Terroristen. Wenn wir einfach alle nett zueinander wären, gäbe es keinen Terror. Diese Aussage ist falsch, egal, wie oft sie nach jedem Terroranschlag wiederholt wird. Sie ist falsch, sie ist dreist und sie hätte von Moderator Frank Plasberg eine kritische Nachfrage verdient, die natürlich ausblieb. Stattdessen durfte Hübsch erklären, dass es die Wurzel des „dschihadistischen Problems“ sei, sich für empfundene „soziale Ungerechtigkeit“ an der westlichen Welt rächen zu wollen. Mit Verlaub: Was für ein Käse! Wäre es dem Multimillionär Osama bin Laden um soziale Gerechtigkeit gegangen, dann hätte er Krankenhäuser gebaut, und seine Rekruten Häuser für die Armen.