Genau ein Jahr ist es her, da wandte sich der Papst öffentlich gegen die Mafia. „Damit schneidet er tief in ein Netzwerk aus Macht und Abhängigkeiten, das Mafiabosse und Kirchenmitglieder in den letzten Jahrzehnten geknüpft haben“, heißt es in einer Sendungsankündigung von Arte. Am Dienstag, den 2. Juni, um 20.15 Uhr versucht der britische Historiker John Dickie die engen Verbindungen zwischen Kirche und Mafia in einer 86-minütigen Dokumentation zu enthüllen.
Demnach bedient sich die Mafia gerne der Bilder der katholischen Religion, um sich im öffentlichen Ansehen moralisch reinzuwaschen. Weil sich in ihrer Mitte auch Teile der katholischen Kirche selbst wiederfinden, sei die Exkommunikation durch den Papst „einem moralischen Erdbeben“ gleichgekommen. Weiter heißt es in der Sendungsankündigung, nur eine Woche nach der Absage des Papstes an die Mafia hätten deren Funktionäre die traditionelle Prozession der Statue der Heiligen Jungfrau Maria genutzt, um sie vor dem Haus eines lokalen Mafia-Bosses anhalten zu lassen, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war.
Wieviel ist das Papstwort also wert? Welchen Effekt hat es tatsächlich und wie hat sich die unheilige Verbindung seitdem entwickelt? Diese Fragen stellt „Der Papst und die Mafia“. Arte wiederholt die Sendung am Freitag, den 5. Juni, um 8.55 Uhr und am Samstag, den 6. Juni, um 11:20 Uhr. (pro)