Image ist alles: Papst Franziskus‘ positives Image bietet der Kirche die Chance, eher mit der Osterbotschaft als mit Skandalen wahrgenommen zu werden. Dies hat eine internationale Fernsehanalyse ergeben.
Ein Segen für die Katholische Kirche – auch aus medialer Sicht: Papst Franziskus
Die Katholische Kirche dominiert das Medienbild des Christentums. In den Hauptabendnachrichten in Europa, Amerika und Afrika schauten mehr als 90 Prozent aller Berichte auf das Christentum der Katholischen Kirche, fand das Schweizer Forschungsinstitut „Media Tenor“ in einer internationalen Fernsehanalyse für die Jahre 2012 bis 2014 heraus. In einem Drittel der Beiträge ging es um Papst Franziskus. Die Wahl und der Beginn des Pontifikats vom Papst fielen nicht in den Untersuchungszeitraum.
Christian Kolmer, Leiter der Politik-Auswertung bei Media Tenor, erklärt: „Vertreter der Katholischen Kirche sehen in den Medien eher einen Feind als einen Partner, aber der Blick auf die internationalen Fernsehnachrichten zeigt, dass nur die Katholische Kirche überhaupt eine Chance hat, in der Nachrichtenflut wahrgenommen zu werden.“ Der Anteil der Katholischen Kirche, ihrer Organisationen und Vertreter an allen Akteuren, über die in den internationalen Medien berichtet wurde, lag bei 0,57 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel erzielte im Vergleich dazu einen Anteil von 0,41 Prozent.
Protestanten haben Nebenrolle
Die Evangelische Kirche spielte dagegen in den Medien kaum eine Rolle, teilte „Media Tenor“ mit. Auch in Großbritannien und den USA lag der Schwerpunkt der Berichterstattung klar auf der Katholischen Kirche. Während Papst Franziskus weltweit fast nur Lob geerntet hat, fiel die Beurteilung der Katholischen Kirche in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich aus.
Vor allem das deutsche Fernsehen zeichnete wie in den Vorjahren ein kritisches Bild der Katholischen Kirche: ARD und ZDF berichteten laut „Media Tenor“ „sehr ausführlich“ über den Skandal um den ehemaligen Limburger Bischof Tebartz-van Elst.
„Auftrag der Kirche verlangt Hinwendung zu den Medien“
Kolmer sagt: „Die freundliche Aufnahme des neuen Papstes zeigt aber, dass von einer generellen Kirchenfeindschaft der Medien nicht die Rede sein kann.“ Er fügt hinzu: „Der Auftrag der Kirche verlangt nicht Abschottung sondern Hinwendung zu den Medien.“
Für die Analyse wertete „Media Tenor“ 24 Fernsehnachrichtensendungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, der Schweiz, Südafrika und den USA vollständig aus. Dabei untersuchten die Analysten 547.341 Berichte (mindestens 5 Sekunden) über Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. (pro)
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