Twitter ist ein Internetdienst, über den die Nutzer kurze Nachrichten veröffentlichen können. Seit einigen Tagen zieht der Brite Chris Juby mit seiner ungewöhnlichen Twitter – Aktion die Aufmerksamkeit von immer mehr Nutzern auf sich. Am 8. August veröffentlichte Juby seinen ersten Tweet: "1. Mose: Gott schuf den Himmel, die Erde und alles, was lebt. Die Menschen schuf er nach seinem Bild und gab ihnen die Herrschaft über die Erde“. Seitdem veröffentlicht Juby jeden Tag die Zusammenfassung eines Kapitels aus der Bibel. Nach zehn Twitter-Einträgen hat er schon über 10.600 Follower, wie die Leser der kurzen Nachrichten bezeichnet werden.
Für Chris Juby ist es selbstverständlich, jeden Tag ein Kapitel aus der Bibel zu lesen. So hat er innerhalb von drei Jahren die ganze Bibel vom ersten Kapitel an bis zum Ende durchgelesen. "Als ich diesmal erneut die Bibel lesen wollte, habe ich mich dazu entschieden, das, was ich gelesen habe, zusammenzufassen", sagte Chris Juby gegenüber pro. "Ich hoffe, dadurch die Bibel für mich besser zu verstehen". Er fasst die Kapitel auf maximal 140 Zeichen zusammen, denn länger können die Twitter-Meldungen nicht sein. Chris Juby nennt seine Aktion "Biblesummary" und will seine Follower dazu motivieren, die Bibel selbst zu lesen. "Die Bibel ist in der westlichen Literatur immer noch von großer Bedeutung. Meine Zusammenfassungen sind kein Ersatz für die wahre Sache", sagte Juby dem Internetportal "Netathlet" gegenüber.
Chris Juby, der in der King´s Church in Durham als Lobpreisleiter tätig ist, wird voraussichtlich drei Jahre und drei Monate brauchen, um die Zusammenfassung der Bibel zu twittern. "Das scheint eine sehr lange Zeit zu sein, aber die Reaktionen, die ich von Menschen aus der ganzen Welt bekomme, sind eine große Ermutigung für mich, damit weiter zu machen". Am 9. November 2013 will er das letzte der 1.189 Kapitel der Bibel zusammengefasst veröffentlichen. Neben seinem Tweet hat der Autor der "Biblesummary" auch eine Internetseite eingerichtet, auf der er sich und sein Projekt vorstellt und auf Kommentare seiner Leser eingeht.
Juby ist nicht der erste, der diese ungewöhnliche Idee hatte. Das Internetportal der evangelischen Kirche "Evangelisch.de" hat im letzten Jahr die Aktion „Bibeltwittern“ ins Leben gerufen. Dazu wurden rund um den evangelischen Kirchentag 4.000 Bibelstellen an über 3.000 Menschen verteilt. Die Teilnehmer sollten sie dann zusammenfassen, kürzen und twittern. Das Ergebnis der Bibeltwittern-Aktion wurde in dem Buch „Und Gott chillte. Die Bibel in Kurznachrichten“ bei Editon Chrismon veröffentlicht. (pro)