Der schwedische Autor Niklas Rådström hat ein Theaterstück geschrieben, das nichts Geringeres als die Geschichten der Bibel auf die Theaterbühne bringt. Rådströms Theaterstück „Die Bibel“ erzählt in einundvierzig Szenen die wichtigsten Begebenheiten des Buches der Bücher. Von der Schöpfungsgeschichte über Adam und Eva, dem Turmbau zu Babel und den Auszug aus Ägypten bis hin zur Passion Christi. Seine Uraufführung erlebte das umfangreiche Werk 2012 im schwedischen Theater Göteburg. Im Januar gibt es im Theater Rudolstadt erstmals eine deutsche Adaption zu sehen.
„Das wird ein opulentes Ereignis“, sagt der Theaterintendant Steffen Mensching. Die Bibel als Theaterstück zu konstruieren sei eigentlich „ein aberwitziges Unterfangen“, teilte das Theater gegenüber pro mit. Mehr als dreitausend Personen würden im Buch erwähnt, „dann die Schauplätze: Berge, Meere, Wüsten, babylonische Ruinen, Walfischmägen; die Katastrophen: Fluten, Kriege, Plagen, Stürme; die Wunder: diverse Engel, unerklärliche Schwangerschaften, bizarre Heilungen, brennende Dornbüsche“. Dazu kämen gewisse „Empfindlichkeiten“, an die der Regisseur Alejandro Quintana denken müsse: „Wird man Gläubige verprellen, wenn man sich vom Allerheiligsten ein Bild macht, kann man Nichtchristen trotz ihrer Vorurteile überzeugen, dass diese archaischen Geschichten erzählenswert sind? Ist es heikel, das Buch der Bücher aufzuschlagen, gerade jetzt, wo Toleranz in religiösen Fragen gefordert scheint?“