Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat beim ökumenischen Empfang der Kirchen auf der Berlinale für einen Dialog zwischen Filmemachern und der Kirche plädiert.
Hat für einen Dialog zwischen Filmschaffenden und Kirche geworben: der Berliner Erzbischof Heiner Koch
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat für einen Dialog zwischen Filmemachern und der Kirche plädiert. Beim ökumenischen Empfang der Kirchen während der 66. Berlinale machte er deutlich, dass „die Kirche die Kunst braucht, um den Menschen und die Zeichen der Zeit zu verstehen.“ Damit sei nicht automatisch die gleiche Wahrnehmungen der Wirklichkeit verknüpft, meinte Koch und begründete die Notwendigkeit eines Dialogs der unterschiedlichen Sichtweisen.
„Kirche und Kunst, speziell auch die Filmkunst, haben das gleiche Anliegen: Es geht darum, den Menschen mit seinen Ängsten und Hoffnungen besser zu verstehen“, sagte Koch.
Er lobte Deutschland als kulturell reiches Land. Viele kirchliche Kernthemen seien auch dafür geeignet, um in Filmen aufgegriffen zu werden. Der katholische Theologe ergänzte: „Es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht im Film seinen Widerhall fände.“ Die lange Tradition der kirchlichen Filmarbeit habe die Chancen dieses Dialogs zu realisieren versucht. Neben christlicher Filmkritik sei dies durch die theologische Auseinandersetzung mit dem Medium Film geschehen.
Kirche bekommt neue Impulse durch Filme
Religion und Kirche könnten den Stoff für filmische Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit abgeben, ihre Sichtweise könne inspirieren. Umgekehrt könne der Film aber auch die Kirche bereichern und ihr neue Impulse geben. Aus diesem Bemühen heraus habe die Kirche ein großes Kunstprojekt umgesetzt, das im November abgeschlossen wurde. Dort gab es neben Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Theateraufführungen auch einen Kurzfilmwettbewerb. Deren Ergebnisse würden vom Katholischen Filmwerk herausgebracht.
Der Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, erinnerte daran, dass das kirchliche Engagement für Filmkultur bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückreiche. Kino könne als „Nachschöpfung der Schöpfung“ ein Abbild der ganzen Welt sein. Die Kirchen seien Liebhaber dieser Vielfalt und wollten einen Beitrag zur Bewahrung der Fülle leisten.
Die katholische und die evangelische Kirche sind auf der diesjährigen Berlinale zum 25. Mal mit einer ökumenischen Jury vertreten. Sie wird über die Internationale Katholische Vereinigung für Kommunikation Signis und die Internationale Kirchliche Filmorganisation Interfilm entsendet. Ihr gehören in diesem Jahr unter anderem Reverend Micah Bucey aus New York, Hans-Joachim Neubauer von der Filmuniversität Potsdam, sowie als Präsidenten der Jury die Fotografin Marisa Winter an.
Die Jury ehrt Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, die Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren. Sie verleihen dabei einen Hauptpreis für einen Film aus dem Wettbewerb sowie je einen mit 2.500 Euro dotierten Preis für einen Film aus der Sektion Panorama und aus dem Programm des Forums. (pro)
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