Deutschlandradio: Themenreihe zum „neuen Christentum“

K ö l n (PRO) - Noch bis zum 4. Januar beschäftigt sich der Hörfunksender Deutschlandradio mit einer Themenreihe zum Christentum. Insbesondere befassen sich die Reportagen und Beiträge mit "neuen christlichen Bewegungen" in Amerika, Afrika und Asien.
Von PRO

„Die Themenreihe im Deutschlandradio Kultur zeigt, wie dynamisch das Christentum in außereuropäischen Teilen der Erde wächst. In Reportagen und Studiogesprächen werden die neuen christlichen Bewegungen in Amerika, Afrika und Asien dargestellt und hinterfragt“, so Deutschlandradio zu den Beiträgen.

„Dramatisches Wachstum der Pfingstkirchen“

Anlass für die Themenreihe war nach Angaben des Senders insbesondere das weltweit zu beobachtende starke Wachstum charismatischer Bewegungen, deren Anhängerzahl „dramatisch“ gestiegen sei. „Über zwei Milliarden Christen gibt es weltweit. Ungefähr die Hälfte davon sind Katholiken. Etwa 500 Millionen gehören protestantischen und orthodoxen Kirchen an. Den stärksten Boom erleben in den vergangenen Jahrzehnten charismatisch-christliche Bewegungen, vor allem die Pfingstkirchen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten pfingstlerischen Gemeinden in den USA entstanden sind, ist die Zahl ihrer Anhänger dramatisch gestiegen. Je nachdem, welche Gemeinden dazu gerechnet werden, wird deren Zahl auf zwischen 200 bis 500 Millionen weltweit geschätzt. Das wäre dann bis zu einem Viertel der Gesamtchristenheit“, heißt es zu den Beiträgen.

Die Pfingstbewegung glaube „besonders an das Wirken des Heiligen Geists. Sie pflegt Zungenreden, Prophetie, Heilungen und Exorzismen. Die Texte der Bibel werden wörtlich ausgelegt. Die Gottesdienste sind sehr lebendig, oft ekstatisch. Mission, auch durch moderne Medien, spielt eine zentrale Rolle. Wegen ihrer Heilszusagen und ihres sozialen Engagements galten die Pfingstler lange vor allem als Kirche der Armen. Kein Wunder also, dass die Pfingstkirchen in den sogenannten Ländern der Dritten Welt, in Südamerika, Afrika und Asien den größten Zuwachs verzeichnen.“

Post-christliches Europa?

Gleichzeitig habe sich das Zentrum des Christentums in den vergangenen Jahrzehnten von Nord nach Süd verschoben. „Während vor gut 100 Jahren noch dreiviertel der Christen in Europa und Nordamerika lebten, liegt ihr Anteil in diesen Ländern heute nur noch bei etwa 35 Prozent, Tendenz weiter sinkend.“ Religionswissenschaftler wie der US-Amerikaner Philip Jenkins beobachteten eine grundlegende Erneuerung des Christentums. „Der Zulauf zu Pfingstkirchen, aber auch zu evangelikalen und orthodox-katholischen Bewegungen sind ein Ausdruck dessen. Die Veränderung des Christentums vor allem in der südlichen Hemisphäre hat Folgen für Politik und Gesellschaft. Philip Jenkins stellt diesen Umbruch auf eine Ebene mit der Reformation. Eine Entwicklung, so Jenkins, die besonders in Westeuropa noch viel zu wenig wahrgenommen werde.“

Die Beiträge im Überblick:

Dienstag, 2.1.2007, 14.07 Uhr: Die neuen Christen in Afrika 1
Beitrag: „Die ‚Zionists‘ in Südafrika – eine Reportage“

Mittwoch, 3.1.2007, 14.07 Uhr: Die neuen Christen in Afrika 2
Beitrag: „Kreuzzüge gegen Dschihad – Massenevangelisation im christlich-muslimisch geteilten Nigeria“ von Rüdiger Maack, Gespräch mit Katharina Hofer, Politikwissenschaftlerin und Afrikanistin: Kreuzzug gegen Dschihad – in Nigeria konkurrieren Christen und Muslime um politischen Einfluss

Donnerstag, 4.1.2007, 14.07 Uhr: Die neuen Christen in Asien
Beitrag: „Gottesdienst in Südkorea – oder aber Atmo aus einem Gottesdienst koreanischer Christen in Deutschland“, Gespräch mit Sung Kook Park, Pastor der Presbyterianischen Kirche in Südkorea und Missionswissenschaftler: Sehnsucht nach Lebenssinn, Gottesdienst und Sonntagsruhe – der Zusammenhang zwischen Wirtschaftsboom und Aufschwung christlicher Megakirchen in Südkorea

Die in der Reihe bereits gesendeten Beiträge „Neues Christentum in Zahlen“, „Party für den Herrn – Megakirchen in den USA“ und „Wunderheilung am laufenden Band – Reportage aus einer Pfingstgemeinde in Brasilien“ stehen im Internet unter www.dradio.de kostenlos zum Nachhören zur Verfügung.

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