Deutschlandradio: Sendeplatz für muslimische Inhalte
Im Deutschlandradio soll es ab März einen festen Sendeplatz für eine muslimische Radio-Sendung geben. Gerade in Zeiten der Anschläge und des Misstrauens sei es eine wichtige Aufgabe, Wissen und Fakten zu vermitteln, damit sich die Menschen ein begründetes Urteil bilden können, erklärte Intendant Wili Steul diesen Schritt.
Willi Steul möchte im Deutschland-Radio eine wöchentliche Sendung ausstrahlen, die über den Islam aufklärt. Diese soll wahrscheinlich im März starten
Der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul, hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk mitgeteilt, dass der Sender seit mehr als einem Jahr eine Sendung vorbereite. Immer an einem Freitag soll ein Koranvers von renommierten muslimischen Koran-Experten interpretiert oder immer wieder in der Diskussion auftauchende Begriffe erläutert werden. Die Reihe solle sich aber in erster Linie an „die nichtmuslimische Gesellschaft“ richten, sagte Steul. Der Leiter der ZDF-Redaktion Kirche und Leben, Reinhold Hartmann, betonte, dass man dabei Extremisten oder Salafisten keine Bühne bieten werde.
„Immunisiert gegen Rattenfänger“
Die Sendungen im Deutschlandradio würden sich 2015 häufiger mit Islam-Themen beschäftigen, um aufzuklären. „Nur Aufklärung immunisiert auch gegen populistische Rattenfänger, und damit sind wir bei dieser Pegida“, schlägt Steul im Interview mit dem Deutschlandfunk den Bogen zu den Ereignissen in Dresden.
Das ZDF startete vor sieben Jahren das „Forum am Freitag“, das „Wissenslücken bei Muslimen und Nichtmuslimen“ schließen soll. Es läuft auf ZDFinfo und ist zudem im Internet abrufbar. In der Sendung geht es unter anderem um den Alltag der Muslime, aber auch die zeitgemäße Auslegung des Koran wird thematisiert. Die Redaktion besteht aus christlichen Leitern und drei muslimischen Mitarbeitern. Kurze Zeit später begann der SWR mit der Hörfunk-Sendung „Islamisches Wort“.
Islam fristet Schattendasein
Der Rundfunkstaatsvertrag gewährt der evangelischen und der katholischen Kirche sowie dem Judentum Programmautonomie für ihre Verkündigungen. Der Islam wird in dem Text nicht erwähnt. Der Rundfunkstaatsvertrag gesteht Verkündigungssendungen nur in Deutschland anerkannten Religionsgemeinschaften zu. Im § 11, Absatz 3 heißt es zum Anspruch auf Sendezeit: „Den Evangelischen Kirchen, der Katholischen Kirche und den Jüdischen Gemeinden sind auf Wunsch angemessene Sendezeiten für die Übertragung gottesdienstlicher Handlungen und Feierlichkeiten sowie sonstiger religiöser Sendungen, auch solcher über Fragen ihrer öffentlichen Verantwortung, zu gewähren. Andere über das gesamte Bundesgebiet verbreitete Religionsgemeinschaften des öffentlichen Rechts können angemessen berücksichtigt werden.“
Die genauen Sendetermine für die Sendung im Deutschlandradio liegen noch nicht vor, erklärte der Sender auf Anfrage von pro. (pro)
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