Sollen deutsche Waffen an die Kurden im Irak geliefert werden? Der Schuss könnte nach hinten losgehen
Wir sind wieder da. Deutschland meldet sich zum Dienst an der Waffe, also zunächst zur Lieferung von Waffen in den Orient. Gut, Israel, die Türkei, selbst Saudi-Arabien haben der deutschen Wirtschaft geholfen und in den vergangenen Jahren Waffen aus der Bundesrepublik erhalten.
Seit Tagen kommt jedoch eine neue Dimension ins Gespräch. Waffen aus Deutschland für die Front im Irak, für den unmittelbaren Kriegseinsatz. Seit Monaten führen die Islamisten der IS (Islamischer Staat) einen blutigen Terrorkrieg gegen die Minderheiten im Irak und machen vor nichts Halt, um ihr ausgerufenes Kalifat durchzusetzen. Schiiten – selbst Moslems – sind genauso auf der Flucht wie Christen und Jesiden. Nachrichten über Massenmorde und Gewaltorgien dringen täglich zu uns. Reicht es, Bohnen und Brot zu schicken? Oder müssen auch Gewehre und Granaten geliefert werden?
Bundespräsident Gauck hatte schon Anfang des Jahres mehr internationalen Einsatz der Deutschen angemahnt, notfalls auch mit Waffen. Sind wir wieder kriegsbereit? Nach den Katastrophen der beiden Weltkriege waren sich die Deutschen in Ost und West einig: „Nie wieder Krieg!“
Seitdem hat sich viel geändert. 1998 zogen Deutsche erstmals wieder in den Krieg, um ein „neues Auschwitz“ zu verhindern, wie uns die grünen Friedensfreunde unter Führung von Joschka Fischer erklärten. Bald darauf musste Deutschland sogar am Hindukusch verteidigt werden.
Derzeit werden die wenigsten selbst in den Kampf ziehen wollen – abgesehen von Dschihad-Touristen, die sich zum Morden an der Seite der Islamisten berufen fühlen. Doch müssen nicht gerade im Kampf gegen Islamisten die Waffen sprechen?
Pest oder Cholera? Waffen könnten beides bedeuten!
Was ist das politische Konzept der jetzt geforderten Waffenlieferungen aus Deutschland? Im Kampf gegen die Sowjet-Armee in Afghanistan mobilisierten und bewaffneten die USA die Taliban, ehedem relativ friedliche Koranschüler. Später wurden sie zum Feind. Gegen den schiitischen Iran bauten die USA Saddam Hussein auf und bewaffneten ihn. Später wurde er zum Feind. Um die Regierung Assad in Syrien zu beseitigen, wurden alle möglichen islamischen Gruppen ausgerüstet und via Türkei problemlos ins Land geschleust. Auch sie wurden später zum Feind. Befähigen wir heute und morgen die Kurden zum großen Krieg, um dann übermorgen zu helfen, den Kurdenstaat zu bekämpfen?
Zuschauen oder einmischen? Machen mehr Waffen die Welt besser? Es erscheint wie eine Wahl zwischen Pest oder Cholera. Es könnte aber sein, dass noch mehr Waffen im Orient sich als Pest und Cholera zugleich erweisen.
„Eine Terrororganisation wie ISIS, die Menschen grausam ermordet und Frauen unterdrückt, kann man weder mit Gebetskreisen noch mit Spruchbändern stoppen“, sagte jüngst der frühere Außenminister Joschka Fischer. Wir Christen sollten uns aber mit Gebeten für den Frieden einsetzen. Ich glaube an einen allmächtigen Gott. Ich habe erlebt, dass Kerzen und Gebete, eine friedliche Revolution, nicht nur die Geschichte der DDR beendeten, sondern innerhalb von Weltminuten den gesamten Ostblock zerbröseln ließ. Seien wir wieder gebetsbereit! (pro)
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