Deutschland verurteilt den Internationalen Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb in der iranischen Hauptstadt Teheran „auf das Schärfste“. Das sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes Martin Schäfer am Mittwoch. „Die Ermordung von sechs Millionen Männern, Frauen und Kindern während des Holocausts, für den wir Deutsche Schuld und Verantwortung tragen, darf nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden.“ Die Veranstaltung säe zudem Hass und vertiefe die Spaltungen im Nahen Osten.
Die Ausstellung der 150 für den Wettbewerb eingereichten Karikaturen begann am vergangenen Samstag; sie dauert bis zum 30. Mai an. Es handelt sich nach Angaben der Veranstalter, der Gemeindeverwaltung Teheran, um den zweiten Wettbewerb dieser Art. Der erste fand demnach 2006 in Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands-Posten statt.
Auch im vergangenen Jahr wurde ein Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb ausgerufen, allerdings von einem anderen Veranstalter, dem „House of Cartoons“, in Reaktion auf die Mohammed-Karikaturen des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo. Letztlich wurde der Wettbewerb abgesagt; offiziell hieß es, der Veranstalter sei krank geworden. Im selben Jahr veranstaltete „House of Cartoons“ auch einen Karikaturen-Wettbewerb zum Thema „Islamischer Staat“.