Deutsche wollen kein Sterbehilfe-Verbot

Nur rund jeder zehnte Deutsche wünscht sich ein Verbot der Sterbehilfe. Das hat eine Umfrage des Instituts Infratest Dimap ergeben. Über ein Drittel ist der Meinung, sogar aktive Sterbehilfe sollte erlaubt sein.
Von PRO
Ein großer Teil der Deutschen würde Sterbehilfe erlauben - passive wie aktive
Ein Sterbehilfe-Verbot, wie es Gesundheitsminister Hermann Gröhe derzeit für organisierte Formen der Suizidbeihilfe fordert, wünschen sich nur 12 Prozent der Deutschen. Die Erhebung „Deutschlandtrend“ im Auftrag der ARD hat außerdem ergeben, dass knapp die Hälfte, 46 Prozent, die Beihilfe zur Selbsttötung erlaubt sehen wollen. 37 Prozent würden auch aktive Sterbehilfe freigeben. Die Beihilfe, bei der zum Beispiel ein Arzt dem Patienten ein Mittel zur Selbsttötung zur Verfügung stellt, ist schon heute straffrei. Bei der aktiven Sterbehilfe hingegen legt zum Beispiel der Arzt selbst Hand an den Erkrankten. Das ist nach derzeitigem Stand in Deutschland illegal. Im kommenden Sommer will der Deutsche Bundestag über eine Neuregelung der Suizidbeihilfe abstimmen. Die über 60-Jährigen sehen eine Freigabe der Umfrage zufolge kritischer als der Durchschnitt. 18 Prozent von ihnen gaben an, ein Verbot zu befürworten. 45 Prozent wünschten sich eine Freigabe der Suizidbeihilfe, 32 Prozent eine Freigabe der aktiven Sterbehilfe. Ansonsten waren die Prozentzahlen durch die Altersgruppen hinweg ausgeglichen. Die meisten Befürworter aktiver Sterbehilfe gab es mit 43 Prozent unter den 30- bis 44-Jährigen. Eine erlaubte Suizidbeihilfe wünschen sich mit 51 Prozent am häufigsten die 18- bis 29-Jährigen. (pro)
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