Bereits am 14. März hatte das 17-köpfige Aufsichtsgremium des Rundfunkrates auf seiner konstituierenden Sitzung Karl Jüsten zum Vorsitzenden gewählt. Das geht aus eine Pressemeldung vom Montag hervor. Jüsten übernimmt das Amt von Valentin Schmidt, dem ehemaligen Präsident des Kirchenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Schmidt hatte seit 1999 an der Spitze des Rundfunkrats gestanden.
Jüsten wurde 1961 in Bad Honnef geboren. Er studierte Theologie in Freiburg, Innsbruck und Bonn. 1987 empfing er die Priesterweihe, 1999 promovierte Jüsten mit einer Arbeit über „Ethik und Ethos der Demokratie“. Seit dem 1. März 2000 ist Karl Jüsten der Leiter des „Kommissariat der deutschen Bischöfe – Katholisches Büro“ in Berlin, der Kontaktstelle der katholischen Kirche in der Bundeshauptstadt.
Zu Jüstens Stellvertreterin wählte der Rundfunkrat die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag. Die Amtszeit des Gremiums beträgt fünf Jahre.
Jüsten dankte den ausgeschiedenen Gremienmitgliedern, insbesondere dem langjährigen Vorsitzenden Schmidt: „Mit hohem persönlichen Engagement und großer Sachkenntnis haben Sie die Arbeit der Deutschen Welle begleitet und den Reformkurs des deutschen Auslandssenders unterstützt.“ Es sei eine besondere Stärke des DW-Rundfunkrats, „dass immer auf die Sache und weniger auf parteipolitische oder sonstige Partikularinteressen“ geblickt worden sei. „Und das sollte auch so bleiben“, betonte Jüsten in Berlin.
Auch der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, dankte Valentin Schmidt: „Fairness und Ausgleich waren Werte, die Ihnen immer besonders am Herzen lagen. Nicht nur die Geschäftsleitung, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DW konnten sich stets auf Sie verlassen.“
Die Deutsche Welle ist der Auslandsrundfunk Deutschlands und als Anstalt des öffentlichen Rechts Mitglied der ARD. Der Sender hat Standorte in Bonn und Berlin. Der Rundfunkrat ist bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland als das oberste Aufsichtsgremium für die Programmkontrolle des jeweiligen Senders zuständig. (pro)