Über 1.000 Deutsche hat das Institut Forsa in der vergangenen Woche im Auftrag der Krankenkasse DAK befragt. 70 Prozent von ihnen gaben an, sie wünschten sich im Falle einer schweren Krankheit die Möglichkeit, assistierten Suizid in Anspruch zu nehmen. 22 Prozent lehnen diese Möglichkeit für sich selbst ab. Knapp 80 Prozent sind dafür, dass sich der Bundestag des Themas nun neu annimmt und Sterbehilfe in Deutschland gesetzlich regelt.
Erst in der letzten Woche hatte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die Diskussion um Sterbehilfe in Deutschland neu befeuert. „Ich wünsche mir, dass wir jede geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen“, sagte Gröhe der Rheinischen Post. Bisher ist Sterbehilfe in Deutschland nicht gesetzlich geregelt. Ausdrücklich erlaubt ist sie innerhalb der EU aber nur in Luxemburg, den Niederlanden und Belgien.
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatte sich die schwarz-gelbe Koalition mit der Sterbehilfe befasst. Gröhes Vorgänger Daniel Bahr (FDP) hatte sich gemeinsam mit der ehemaligen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) für einen Gesetzesentwurf stark gemacht, der zwar ein Verbot kommerzieller Sterbehilfe vorsah, Ärzten und Pflegern die Hilfe zum Suizid in Ausnahmefällen aber beispielsweise erlauben sollte. Der Entwurf hatte bei Union und Experten aus der Medizin für Protest gesorgt. Bis heute wurde darüber nicht mehr abschließend im Bundestag verhandelt.