Die meisten der vier Millionen Muslime in Deutschland haben sich gut integriert. Umgekehrt herrscht aber bei der Mehrheit der Nicht-Muslimen Ablehnung gegenüber dem Islam vor. Das ergab eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Laut dem Religionsmonitor überdenken 63 Prozent der deutschen Muslime, die sich als sehr religiös bezeichnen, regelmäßig ihre religiöse Einstellung
Von den hochreligiösen Muslimen in Deutschland halten 90 Prozent die Demokratie für eine gute Regierungsform. Neun von zehn Befragten haben in ihrer Freizeit Kontakte zu Nicht-Muslimen. Jeder zweite hat sogar mindestens genauso viele Kontakte außerhalb seiner Religionsgemeinschaft wie mit Muslimen. Das geht aus dem Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung hervor. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte Ende November 2014 im Auftrag der Stiftung zusätzlich die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Islam.
Laut dem Religionsmonitor überdenken 63 Prozent der Muslime, die sich als ziemlich oder sehr religiös bezeichnen, regelmäßig ihre religiöse Einstellung. Rund 60 Prozent von ihnen hat nichts gegen Hochzeiten unter homosexuellen Paaren. Auch bei den Hochreligiösen liegt dieser Wert mit 40 Prozent recht hoch. In der Türkei hingegen, dem Hauptherkunftsland der Muslime in Deutschland, befürworten nur 12 Prozent der Hochreligiösen gleichgeschlechtliche Ehen.
Mehrheit sieht im Islam eine Bedrohung
Im Gegenzug ist die Grundhaltung vieler nicht-muslimischer Deutscher gegenüber den muslimischen Mitbürgern skeptisch: 57 Prozent von ihnen sehen im Islam eine Bedrohung. Der Islam passe nicht in die westliche Welt, finden demnach 61 Prozent der Bundesbürger. 40 Prozent der Befragten fühlen sich zudem durch Muslime wie Fremde im eigenen Land. Jeder Vierte will Muslimen sogar die Zuwanderung nach Deutschland verbieten.
Deutliche Unterschiede der Meinungen gibt es hier zwischen den Altersgruppen: Von den über 54-Jährigen fühlen sich 61 Prozent durch den Islam bedroht, von den unter 25-Jährigen hingegen nur 39 Prozent. Die Angst ist zudem am stärksten dort, wo die wenigsten Muslime leben. In Thüringen und Sachsen, wo kaum Muslime leben, fühlen sich 70 Prozent vom Islam bedroht; in Nordrhein-Westfalen, wo ein Drittel von ihnen wohnt, fühlen sich 46 Prozent der Bürger bedroht. Dabei gab die große Mehrheit von 85 Prozent der Deutschen an, allgemein anderen Religionen gegenüber sehr tolerant zu sein.
Der Religionsmonitor basiert auf mehreren Umfragen aus dem Jahr 2013 mit insgesamt 14.000 Befragten aus 13 Ländern. Um das Meinungsbild in Deutschland zu erfassen, befragte das Forschungsinstitut TNS Emnid für die Stiftung Ende November 2014 repräsentativ 937 nicht-muslimische Deutsche über 16 Jahren. (pro)
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