Nataly Bleuel wurde für ihren Artikel „Herzenssache“ ausgezeichnet, der im Zeit-Magazin erschienen ist. Darin erzählt sie die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens, das aufgrund eines Unfalls einen Hirntod erleidet. Binnen weniger Stunden müssen sich die Eltern mit den ethischen Problematiken des Lebensendes befassen. Der Beitrag beleuchte dieses Thema sehr sensibel, heißt es in der Begründung der Jury.
Laudator Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, hob hervor, dass Bleuel sich einem Thema genähert habe, dem man sich oft nur mit Beklemmung und Scheu nähere. Sie habe diese Beklemmungen nicht beiseite geschoben. Zudem zeige die Journalistin die Nöte der Organtransplantation auf, ohne sich selbst zu positionieren. Bleuel führe sensibel an die großen ethischen Fragen des Sterbens heran und zwinge einen zum Sinnieren über Leben, Tod und Sterben. Prantl fand einen aktuellen Bezug zur Flüchtlingskrise, in der es auch darum gehe, sein Herz zu spenden: „[Den Flüchtlingen] zu helfen, muss Herzenssache sein“, fand Prantl.
Den Preis in der Kategorie Elektronische Medien erhalten Natalie Amiri und Ellen Trapp für ihren Fernsehbeitrag „Tod vor Lampedusa. Europas Sündenfall“. Er wurde am 7. Dezember 2014 in der ARD ausgestrahlt. Der Beitrag nimmt die Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa zum Anlass, um über den Weg der Flüchtlinge von Afrika nach Europa zu berichten. Der Film zeichnet die zwei Jahre dauernde Flucht von Dawit aus Eritrea nach.