Sie sind gegen die Homo-Ehe. Die klassische Ehe aus Mann und Frau soll weiterhin das Leitbild für die Gesellschaft bleiben. Kindern könne man nicht erklären, dass sie zwei Mütter oder zwei Väter hätten. Vergangenen Sonntag haben wieder hunderttausende Franzosen gegen den Plan für die Einführung der Homo-Ehe inklusive aller Eherechte demonstriert. Doch wer hinter den Protestlern verbissene Fundamentalisten vermutet, liegt falsch. Die Initiatoren betonen, nicht gegen Homosexuelle zu sein, viel eher wollten sie sich für die traditionelle Familie stark machen. Laut "Tagesspiegel" marschierten Katholiken, Evangelikale, Muslime, Juden, Laizisten, politisch Rechte und Linke und laut "Reuters" sogar Homosexuelle gemeinsam für die Erhaltung der klassischen Familie. Auf den Transparenten fanden sich Sprüche wie "Eine Mama, ein Papa, es gibt nichts Besseres für ein Kind" oder "Alle stammen von einem Vater und einer Mutter ab".
Eine der Organisatorinnen der "Demo für Alle" – in Anlehnung an die geplante "Ehe für Alle" – ist die französische Journalistin und Kabarettistin Frigide Barjot. Über sich selbst sagt die Katholikin laut "Tagesspiegel": "Ich bin die Pressesprecherin von Jesus." Weiter zitiert das Blatt: "Dieses Gesetz stellt die Grundlagen der Gesellschaft infrage." 1987 habe sie während einer Messe in der Kathedrale Notre Dame ein besonderes Berufungserlebnis gehabt.
Präsident Hollande hätte durch seine Mehrheit im Parlament die Möglichkeit, die geplante Gleichstellung homosexueller Partnerschaften, eines seiner zentralen Wahlkampfthemen, durchzubringen. Allerdings sollte dies offenbar ohne längere Diskussion geschehen, was bei den Franzosen auf Protest stieß. Hollande hat mittlerweile erklärt, dennoch an seinem Vorhaben festhalten zu wollen. (pro)