Dawkins untersucht Sünde und Moral im TV

Richard Dawkins, der derzeit wohl populärste Atheist der Welt, geht im britischen Fernsehsender "Channel 4" der Frage nach: "Wenn es keinen Gott gibt, warum sollten wir dann gut sein?". Die Serie wird unter dem Titel "Sex, Tod und die Bedeutung des Lebens" im Oktober gesendet.
Von PRO

Die dreiteilige Serie soll ergründen, "was passiert, wenn wir die Religion hinter uns ließen". Zudem will sie zeigen, wie Vernunft und Wissenschaft die Religion als Leitfaden für ein menschliches Zusammenleben ersetzen könnten. "Liefert die Wissenschaft Verständnis angesichts des Todes, kann sie uns helfen, Gut und Böse zu unterscheiden und uns den Sinn des Lebens erklären?" sind einige der Fragen, auf die Dawkins in der Serie eine Antwort zu geben gedenkt.

In der ersten Folge, die am Montag auch auf der Website von "Channel 4" veröffentlicht worden ist, behandelte Dawkins das Thema Sünde, und wie sich Sexualität zu der Vorstellung von Sünde verhält. Der Autor des Buches "Der Gotteswahn" äußerte in der ersten Folge: "Mehr und mehr von uns stellen fest, dass es keinen Gott gibt und uns dennoch die Religion im Griff hat. Ich denke, die Vorstellungen von Heiligen und Sündern, Himmel und Hölle formen immer noch unser Denken. Ich möchte Ihnen eine wissenschaftliche Alternative anbieten."

"Die Serie behandelt nicht die Frage, ob es Gott gibt oder nicht", sagte Dawkins und stellte die Frage: "Was leitet und inspiriert uns in einer Welt ohne Götter?" Das christliche Nachrichtenportal "The Christian Post" aus den USA sieht, entgegen der Ankündigung von Dawkins, in der Sendung jedoch keine objektive Darstellung und Argumentation hinsichtlich der Frage von Moral und Glaube. Vielmehr postuliere Dawkins, dass "die tieferen Wurzeln moralischer Verhaltensweisen" in der "evolutionären Vergangenheit" der Menschheit zu finden seien.

Die Zuschauerreaktionen auf den ersten Teil der Serie fielen unterschiedlich aus. Einige belobigten Dawkins, andere kritisierten, dass er sich gegenüber gläubigen Menschen zusehends ignorant verhalte. So kommentierte ein Zuschauer unter Verwendung eines Pseudonyms laut der "Christian Post": "Ich bin selbst kein religiöser Mensch, glaube aber, dass es Richard Dawkins übertreibt mit seiner Abneigung gegenüber Religion. (…) Meiner Meinung nach ist er arrogant, wenn er denkt, Menschen, die eine andere Meinung als seine vertreten, seien deshalb dumm." Allerdings waren sich die Zuschauer in einem Punkt einig, nämlich dass sie auf die nächste Folge der Serie gespannt seien. (pro)

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