Das Christentum 2011 in Zahlen

71 Millionen Bibeln wurden dieses Jahr verteilt, pro Tag etwa 83.000 Menschen getauft, die Zahl der Atheisten ist rückläufig. Das geht aus der jährlichen Statistik einer amerikanischen Fachzeitschrift hervor. Anlass zur Sorge gibt es für Christen trotzdem. 
Von PRO

Im Durchschnitt werden weltweit 83.000 Menschen in einer dem Christentum zugerechneten Kirche oder Gemeinschaft getauft – und davon gibt es viele: 42.000 Konfessionen, die sich auf Jesus Christus beziehen, zählt die Statistik 2011. Die Zahlen des "Status of Global Mission" werden jährlich vom "International Bulletin of Missionary Research" mit Sitz im US-Bundesstaat Connecticut herausgegeben, berichtet das Internetportal "katholisches.info". Insgesamt machen Christen 2,3 Milliarden Menschen der Weltbevölkerung aus.

Innerhalb der wachsenden Christenheit stellt die katholische Kirche mit 1,2 Milliarden Anhängern den größten Block dar und wächst am schnellsten, hat die Studie ermittelt. Ein besonderes Wachstum erleben demnach auch die Pfingstgemeinden: Sie zählen 612 Millionen Gläubige zu ihren verschiedenen Denominationen und haben damit die "klassischen Gemeinschaften der Reformation" (426 Millionen Gläubige), gemeint sind die älteren protestantischen Kirchen, überholt.

Den orthodoxen Kirchen weltweit gehören laut der Studie momentan 271 Millionen Menschen an, das Wachstum beträgt 5.000 Menschen pro Tag. Die Anglikanische Kirche wächst täglich um 3.000 Personen. Die Gesamtzahl der so genannten "Randchristen", also Gruppierungen wie Mormonen und Zeugen Jehovas, die theologisch von zentralen Lehren des Christentums abweichen, wird mit 35 Millionen angegeben.

Alle Religionen außer Atheismus wachsen

Der Islam ist die am zweitstärksten wachsende Religion, 2011 gibt es 1,6 Milliarden Muslime. Auch die nächsten Religionen in der Rangliste der größten Glaubensgemeinschaften nehmen an Mitgliedern zu: Der Hinduismus zählt derzeit 952 Millionen Anhänger, gefolgt vom Buddhismus mit 468 Millionen Vertretern. Der chinesische Taoismus kommt immerhin auf 457 Millionen Angehörige.

Rückgängig ist die Zahl der bekennenden Atheisten, berichtet der Onlinedienst. Hierzu werden keine konkreten Zahlen genannt, das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sei jedoch durch den Rückgang von Atheisten und Religionslosen "charakterisiert" worden. Teilweise erkläre sich die sinkende Anzahl der Atheisten durch eine Wiederentdeckung des Glaubens, wie etwa in der orthodoxen Kirche in Russland. Teilweise könne dies aber auch daran liegen, dass "eine Generation kinderlos stirbt und ihr agnostisches oder atheistisches ‚Credo‘ nicht mehr weitergibt".

Die Studie nennt den Kinderreichtum gläubiger Familien als einen Hauptgrund dafür, dass die Anzahl der religiösen Menschen wächst. Erst mit großem Abstand liegt das Wachstum von Religionen in der bewussten Hinwendung von Menschen zum Glauben begründet.

Missionarisch waren Christen auch 2011 aktiv: Mehr als 400.000 Gläubige sind in ein anderes Land aufgebrochen, um das Evangelium zu verbreiten. Dabei wurden 71 Millionen neue Bibeln verbreitet. Die Gesamtzahl der Bibeln auf der Welt liegt der Studie zufolge derzeit bei 1,74 Milliarden. Grund zur Besorgnis ist für missionarisch ausgerichtete Christen die Zahl zwei Milliarden: So viele Menschen auf der Welt wissen den Angaben nach nichts von Jesus Christus und haben noch nie das Evangelium erklärt bekommen. Unter den Nicht-Christen haben 2,68 Milliarden gelegentlich etwas von Jesus Christus gehört.

Schweiz: Jeder Dritte will Weihnachten in die Kirche

Über die Bedeutung des christlichen Glaubens in der Schweizer Bevölkerung gibt derweil eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts Link von Ende Oktober Aufschluss. Wie die Zeitschrift "viertelstunde für den Glauben" berichtet, planen demnach 36,4 Prozent der Eidgenossen, an Weihnachten in die Kirche zu gehen. 80 Prozent der Befragten glauben, dass Jesus tatsächlich gelebt hat, aber nur 22 Prozent denken, dass sich die Weihnachtsgeschichte genau so zugetragen hat, wie sie in der Bibel beschrieben wird. Dennoch beantworten 79 Prozent der Schweizer die Frage, ob die Weihnachtsgeschichte in Schulen erzählt werden sollte, mit "Ja, unbedingt" oder "Eher ja". (pro)

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