„Crystal Cathedral“: Enkelin beschuldigt Familienangehörige

In einem Kommentar für die amerikanische "Christian Post" hat die Enkelin des Gründers der bankrotten "Crystal Cathedral", Angie Schuller Wyatt, ihren Familienmitgliedern Egoismus vorgeworfen. Ihr Vater habe die finanzielle Misere der Kirche erkannt, seine Geschwister hätten ihn aber aus dem Amt gedrängt.
Von PRO

Die "Crystal Cathedral" im kalifornischen Garden Grove ist bekannt durch die weltweit ausgestrahlten Fernsehgottesdienste "Hour of Power". Aufgrund zurückgehender Einnahmen musste die Kirche am 18. Oktober 2010 Insolvenz anmelden. Dreizehn Monate später, am 17. November 2011, entschied ein kalifornisches Gericht, dass die katholische Kirche das Gebäude der "Crystal Cathedral" im kalifornischen Garden Groves für 57,5 Millionen US-Dollar (42,4 Millionen Euro) kaufen darf.

Angie Schuller Wyatt hat ihren Familienmitgliedern nun vorgeworfen, ihr Machtstreben habe die Kirche kaputt gehen lassen. Wie sie in ihrem Kommentar für die "Christian Post" schrieb, habe ihr Vater, Robert A. Schuller, in seiner Funktion als leitender Pastor Maßnahmen ergriffen, um den drohenden Bankrott zu vermeiden. Hätten die Verantwortlichen auf ihren Vater gehört, so Schuller Wyatt, wäre der Bankrott zu vermeiden gewesen.

Zu diesen Maßnahmen gehörten jedoch auch Gehaltskürzungen für die Mitglieder der Pastorenfamilie und eine "Neustrukturierung" des Ausschusses. Daher habe ihn der Ausschuss der Kirche, der aus diesen Familienmitgliedern zusammengesetzt ist, entlassen. Robert A. Schuller hatte das Pastorenamt 2006 von seinem Vater und dem Gründer der Kirche, Robert H. Schuller, übernommen, der in Rente gegangen war. Nach seiner Entlassung 2008 hat dessen Schwester Sheilla Coleman Schuller das Amt übernommen.

Familienstreit: Wessen Predigt ist "gesegneter"?

Wie Schuller Wyatt weiter beklagte, hätten die Familienmitglieder gegenüber ihrem Vater einen geistlichen Überlegenheitsdünkel an den Tag gelegt. Besonders dessen Schwester, Sheilla Coleman Schuller, habe ihm vorgeworfen, seine Predigten seien "nicht gesegnet". Die Familienmitglieder meinten, Gott würde sie segnen, wenn sie die Zügel der Kirche wieder in ihre Hände nehmen würden. "Im Verlauf dieser Entwicklung gaben sie das Christentum und die Crystal Cathedral in der Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preis."

Aus dem Vorgang habe sie nun ihre Schlüsse gezogen, schrieb Schuller Wyatt. "Es bestärkte mich in meinem Verlangen, mein Leben und meinen Dienst mit Aufrichtigkeit, Demut und Wahrheit zu führen. (…) Obwohl ich keine Kontrolle über die Lage hatte, kann ich nur das zum Ausdruck bringen, was meine Familienmitglieder niemals sagen würden: ‚Es tut mir leid’". (pro)

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