Christusstatue bei Madrid geplant

Bei Madrid soll eine 37 Meter hohe Statue von Jesus gebaut werden. Es soll die höchste der Welt werden. Doch die steht mit einer Höhe von 61 Metern in einem anderen Land.
Von Jörn Schumacher
Statue „Cristo Protetor“, Encantado

In Spanien laufen die Planungen für eine Christusstatue. Die katholische Organisation „Asociación de Devotos del Corazón de Jesús de Boadilla“ (Vereinigung der Anhänger des Herzens Jesu von Boadilla) aus Boadilla del Monte nahe Madrid sammelt Spenden für den Bau. Das berichtet die britische Zeitung „The Independent“.

Die Figur unterscheidet sich von den bisherigen Christus-Statuen auf der Welt dadurch, dass nicht der vollständige Körper Jesu zu sehen sein soll, sondern nur von den Oberschenkeln an aufwärts. Die Statue soll zudem ein 2,5 Meter großes Tabernakelherz enthalten; diese Darstellung zeigt oftmals das Relief eines Herzens, umgeben von Flammen, Dornen und einem Strahlenkranz. Rumpf und Kopf der Statue sollen aus Stahlbeton gefertigt werden, die Arme aus Kohlefaser. Gestaltet wurde die Statue vom Bildhauer Javier Viver, der sich hauptsächlich der religiösen Bildgestaltung widmet.

Die Statue solle ein „Leuchtturm der Versöhnung und ein Symbol der Liebe“ sein und gleichzeitig Spenden für wohltätige Zwecke einbringen. Ana María, Sprecherin der Initiative, sagte gegenüber „The Independent“, dass das Projekt zwar teuer sei, „aber einen Ort schaffen soll, der viele Menschen anzieht und eine persönliche Begegnung mit Jesus Christus fördert“.

2030 soll die Statue eingeweiht werden

Die christliche Organisation teilte ferner mit, sie gehe von Baukosten von rund 17 Millionen Euro aus. Die Finanzierung soll durch Spenden aus aller Welt erfolgen, mehr als 100.000 Euro seien bereits gesammelt worden. Der Zweck einer so großen Statue sei es, eine weltbekannte Attraktion zu schaffen, die zu einem Pilgerort für Besucher aus aller Welt werde. Bislang befindet sich die Organisation allerdings noch in der Phase der Planung und Finanzierung. Sollte das Finanzierungsziel erreicht werden, rechnet die Organisation mit der Eröffnung im Juni 2030 nach dreijähriger Bauzeit.

Anwohner und Lokalpolitiker kritisieren das Projekt wegen seiner Extravaganz, insbesondere angesichts der anhaltenden Wohnungskrise in Spanien. Alessandra del Mónaco, die Vorsitzende der Sozialistischen Partei, kritisierte die konservative Volkspartei für die Vergabe des Grundstücks, ohne die Realisierbarkeit des Projekts zu prüfen, besonders angesichts der Wohnungspreise in Boadilla. In den sozialen Medien kritisierten Nutzer, dass die Mittel besser Krankenhäusern oder der Bildung zugute kommen sollte.

Laut der Website, die über die Statue informiert, soll sie die größte der Welt werden. Doch mit 37 Metern Höhe und einer Spannweite von 60 Metern, wird sie diesen Rekord nicht brechen. Die derzeit höchste Jesus-Statue der Welt steht über einem Touristenort in der indonesischen Provinz Nord-Sumatra. Sie ist 61 Meter hoch.

In Armenien wird seit 2022 an einer 33 Meter hohen Jesus-Statue gebaut, die einmal auf einem 44 Meter hohen Sockel stehen soll. Die bekannte Jesus-Statue, der „Cristo Redentor“ in Rio de Janeiro ist 30 Meter hoch und wurde 1931 errichtet und zum Vorbild für zahlreiche andere große Christusstatuen auf der Welt. In Portugals Hauptstadt Lissabon thront der ähnlich aussehende „Cristo Rei“ am Fluss Tejo, er ist selbst zwar nur 28 Meter hoch, steht allerdings auf einem 82 Meter hohen Sockel – und ragt damit am weitesten in den Himmel.

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