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Christliches Werk in Kenia: Anwalt ermordet

Er setzte sich in Kenia für die Schwachen ein, nun fiel er selbst der Gewalt zum Opfer: Ein Anwalt der christlichen Organisation International Justice Mission (IJM) ist zusammen mit seinem Klienten und seinem Fahrer offenbar ermordet worden.
Von PRO
Die International Justice Mission ist tief erschüttert vom Tod ihres Mitarbeiters Willie Kimani: "Unser aufrichtiges Beileid und unsere Gebete gelten jetzt vor allem den Familien der Toten und unserem IJM-Team vor Ort"

Foto: International Justice Mission

Die International Justice Mission ist tief erschüttert vom Tod ihres Mitarbeiters Willie Kimani: „Unser aufrichtiges Beileid und unsere Gebete gelten jetzt vor allem den Familien der Toten und unserem IJM-Team vor Ort“
Am 23. Juni waren der Jurist Willie Kimani und sein Klient Josephat Mwenda gerade auf dem Heimweg von einer Gerichtsanhörung. Mwenda sei Opfer „massiver Polizeigewalt“ und „falscher Anschuldigungen“ gewesen, wie die christliche Menschenrechtsorganisation IJM mitteilte. Daher sei sein Anwalt Kimani gerichtlich dagegen vorgegangen. Kimani, Mwenda und deren Fahrer Joseph Muiruri seien dann entführt worden. Erst Tage später, am 1. Juli, seien die drei Männer in einem Fluss nordöstlich von Nairobi tot aufgefunden worden. Offenbar wurden sie ermordet. Vergangenen Sonntag wurden drei Polizisten verhaftet, die als Hauptverdächtige gelten. Der Fall erregte internationale Aufmerksamkeit und Anteilnahme. US-Präsident Barack Obama verurteilte die Tat scharf. IJM startete eine globale Petition mit dem Ziel, dass die Morde aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Die Anwälte in Kenia traten in einen einwöchigen Streik. Gegenüber pro lobte eine IJM-Sprecherin diese Reaktionen. Es gebe mehr Offenheit auf Seiten der kenianischen Polizei, es bewege sich etwas im Land.

Auswärtiges Amt warnt vor Einreise

Kenia gilt als eines der korruptesten Länder weltweit. Im Korruptionswahrnehmungs-Index der Organisation Transparency International rangiert das Land auf Platz 139 von 167. Besonders betroffen sei der Justizapparat. Eine Befragung von IJM und deren Partnern im Nairobi-Industrial-Remand-Gefängnis ergab, dass möglicherweise zwanzig bis vierzig Prozent der Insassen unschuldig einsitzen. Auch das deutsche Auswärtige Amt warnt auf seiner Webseite: „Für Reisende, die in Kenia zu Schaden kommen oder Opfer eines Verbrechens oder Unfalls werden, ist es erfahrungsgemäß schwierig bis aussichtslos rechtliche Ansprüche durchzusetzen.“ Die International Justice Mission arbeitet nach eigenen Angaben als Organisation in Afrika, Lateinamerika, Süd- und Südostasien dafür, dass arme Menschen Schutz vor Gewalt und Unterdrückung erhalten. Sie kämpfen unter anderem gegen moderne Sklaverei, Zwangsprostitution, aber auch polizeilichen Machtmissbrauch, wie in diesem Fall in Kenia. Opfer sollen befreit und gestärkt, die Täter überführt und das Rechtssystem nachhaltig verändert werden. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/islamismus-ist-groesste-gefahr-fuer-christen-94643/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/je-suis-kenyan-91651/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/haugen-ohne-geld-keine-rechte-94371/
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