Christliches Sprachrohr Hollywoods: Ted Baehr in Deutschland

M ü n c h e n / B e r l i n (PRO) - Der christliche Filmkritiker Ted Baehr gehört zu den wichtigsten Menschen Hollywoods. Kein anderer Christ hat die Film- und Fernsehindustrie in den letzten 20 Jahren so beeinflusst wie der 60-jährige Jurist, Theologe und Literaturwissenschaftler. Baehr wird am Samstag in München und am Mittwoch in Berlin Vorträge halten.
Von PRO

Ted Baehr ist in den USA der bekannteste christliche Filmkritiker. In seiner 14-tägig erscheinenden Publikation „Movieguide“ betrachtet er den moralischen Gehalt aktueller Kino-Filme und gibt Empfehlungen oder Warnungen ab. Den Oscar-prämierten deutschen Film „Das Leben der Anderen“ etwa hebt Baehr aufgrund seiner Kritik am kommunistischen DDR-Regime lobend hervor, warnt jedoch zugleich ausdrücklich vor einem Kino-Besuch, da der Film zu offen mit (außerehelicher) Sexualität umgehe. Seine Internetseite www.movieguide.org hat jeden Monat drei Millionen Besucher, der Movieguide-Newsletter wird an 11 Millionen eingetragene Adressen verschickt.

Baehr: Amerikaner wollen moralisch gute Filme sehen

Einmal im Jahr gibt Baehr einen „Bericht an die Unterhaltungsindustrie“ heraus, in dem er die Kino- und Zuschauerstatistiken daraufhin untersucht, inwiefern die erfolgreichen Filme christlichen Wertmaßstäben entsprechen. So will er zeigen, dass die amerikanische Öffentlichkeit „erbauliche und moralisch gute Filme“ dem „Schund“ vorzieht. Der Bericht enthält außerdem eine Aufstellung der zehn besten „moralisch erbaulichen Filme für Erwachsene“ des Jahres. Zudem verleiht er regelmäßig einen mit 50.000 Dollar dotierten Preis für gute Film- oder Fernsehproduktionen. Der „Bericht an die Unterhaltungsindustrie“ ist für die sechs größten Studios in Hollywood auch zum wirtschaftlich interessanten Faktor geworden.

1978 gründete Baehr die „Good News Communcation“, die Stammorganisation von „Christian Film and Television Commission“, deren Vorsitzender er ist. Diese Kommission ermutigt die großen amerikanischen Medienunternehmen, „erbauliche Familienunterhaltung“ zu produzieren. Der Anteil der in den USA veröffentlichten Filme mit christlich vertretbarem Inhalt ist laut Baehr von weniger als ein Prozent im Jahr 1985 auf 50 Prozent im Jahr 2006 gestiegen. Heutzutage hätten Christen an der Kinokasse eine viel größere Auswahl als noch vor zwei Jahrzehnten.

„Die Menschen, sie sich an uns wenden, wollen eine detailierte Sichtweise auf Filme aus christlicher Perspektive“, sagte Baehr gegenüber dem Magazin „Variety“. „Wir sind so ausführlich wie es geht, nicht nur, was den Unterhaltungswert angeht, sondern auch was die Weltanschauung eines Films betrifft.“ Christliche Filme in Hollywood boomen: „The Passion of the Christ“ hat an den Kinokassen 609 Millionen Dollar eingespielt, „The Chronicles of Narnia“ sogar 745 Millionen. „The Nativity Story“, in dem die Geburtsgeschichte Jesu erzählt wird, war bislang enttäuschend, allerdings hoffen die Produzenten auf den Verkauf von DVDs. Um den neuen „Rocky“-Film zu promoten und Christen für den Film zu gewinnen, wurden an 5.000 christliche Leiter im Land Boxhandschuhe verschickt. Sylvester Stallone war es wichtig, eine christliche Botschaft in seinen Film einzubauen.

Baehr in Deutschland

Das „Forum für Christen in Film und Fernsehen“ (CFF) und der Gebetskreis Medien München haben Baehr zu einem Vortrag am 5. Mai nach München eingeladen. Die Veranstaltung findet zwischen 10 und 16 Uhr im „Gospel Live Center“, Am Kiesgrund 2-4, in Feldkirchen bei München statt. Baehr wird zum Thema sprechen: „Was weiß Disney über Unterhaltung, was auch wir wissen sollten?“. Dabei geht es um Fragen wie: „Wie unterstützt Ted Baehr film- und fernsehschaffende Christen in Hollywood und in den USA? Wie können Film- und Fernsehmacher christliche Wertmaßstäbe anwenden? Was sind die Unterschiede zwischen Hollywood und dem europäischen Film- und Fernsehmarkt? Welche Zusammenarbeit oder Co-Produktionen kann es zwischen Christen auf der jeweils anderen Seite des Teichs geben?“

Am 9. Mai spricht der angesehene Filmexperte um 10.30 Uhr in der Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt. Der Rundfunkbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pfarrer Bernd Merz, hat Baehr zum Vortrag über „The Good, the True and the Box Office“ („Das Gute, das Wahre und die Kinokasse“) eingeladen. Der auf Englisch gehaltene Vortrag wird ins Deutsche übersetzt. Interessenten können sich per Telefon unter 030-28395-296 oder per E-Mail bei engels@ekd-media.de anmelden.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen