Christliches Hackathon: Wie KI der Kirche helfen kann

Die amerikanische Organisation „Gloo“ veranstaltet im Oktober ein Hacker-Treffen, einen so genannten „Hackathon“, zum Thema KI in der Kirche. Für ausgezeichnete Projekte gibt es Preisgelder im Wert von insgesamt einer Million Dollar.
Von Jörn Schumacher
Die Künstliche Intelligenz wird sich auf viele Lebensbereiche auswirken

Um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der Kirche zu forcieren und die Vorteile dieser Technologie zu nutzen, möchte die Organisation „Gloo“ Christen zusammenbringen, die im Bereich Medien, Elektronik und Programmierung arbeiten. Unter dem Titel „AI & the Church“ (Künstliche Intelligenz und Kirche) laden sie gläubige Entwickler zu einem „glaubensbasierten Programmieren“ ein.

Als „Hackathon“ gelten Treffen, in denen viele Programmierer für einige Tage gemeinsam an neuen Softwareprodukten arbeiten. Das Wort ist eine Kombination aus den Wörtern „Hacken“ und „Marathon“. Zum ersten Mal wollen die Initiatoren von „Gloo“ einen Kirchen-Hackathon veranstalten, bei dem es vor allem um Künstliche Intelligenz (KI) geht. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die KI für das Gute und speziell für die Kirche eingesetzt werden kann?

Die dreitägige Veranstaltung findet vom 6. bis zum 8. Oktober in Boulder im US-Bundesstaat Colorado statt. Entwickler und Technologieexperten aus aller Welt sind schon jetzt aufgerufen, Vorschläge für neue Projekte einzureichen. Die drei Gewinner erhalten einen Vertrag mit Gloo, demzufolge das vorgestellte Projekt offiziell vorangetrieben werden soll. Insgesamt sind eine Million Dollar Preisgeld ausgeschrieben.

Belange der Kirche mit der Technologie verbinden

Die Teilnehmer sind aufgerufen, Programme in verschiedenen Kategorien zu entwickeln. Im Zentrum steht immer ein Nutzen für die Kirche, also etwa Apps für die Gemeindeleitung, für digitales Spenden, Datenbankmanagement, Workflow-Automatisierung, für die Arbeit in der Jüngerschaft, für die Erstellung und Verbreitung von Inhalten, Grafik-Design oder neue Web- und Mobil-Anwendungen.

„Gloo“ ist eine Plattform, die die Belange der Kirche mit den Möglichkeiten der Technologie verbinden möchte. Gegründet wurde der Verband 2010 von Scott and Theresa Beck. Die Initiatoren stellen fest: „Nachdem Unternehmen wie OpenAI, Google, Microsoft und Adobe KI-Werkzeuge herausgebracht haben, befindet sich die Diskussion darüber derzeit auf einem Höhepunkt. Für das globale Ökosystem des Glaubens bedeutet das Chance und Verantwortung zugleich. Denn wir sollten nicht nur Teil dieser Entwicklung sein, sondern uns maßgeblich daran beteiligen.“

KI sollte als Technologie dabei helfen, das menschliche Miteinander zu verbessern, fordern die Verantwortlichen auf der Internetseite des Verbandes. Schließlich könne KI auch missbraucht werden. Schon allein deshalb sollten sich Angehörige der Kirche damit auseinandersetzen und sich beteiligen.

Nachhaltig dem menschlichen Miteinander helfen

„Gloo“ sei für „glaubensbasierte Entwickler“ ins Leben gerufen worden, damit sie wirkmächtige Technologien entwickeln, zusammenarbeiten und sicher Daten austauschen können. „Am Ende kommen dabei eventuell nachhaltige Produkte heraus, die Gemeinden und allgemein dem menschlichen Miteinander helfen“, sagte Steele Billings, Leiter der Abteilung bei Gloo für KI.

Der NASA-Technikchef Nick Skytland und Ali Llewellyn, Koordinatorin von Projekten für Innovation bei der NASA, die bereits größere Hackathons veranstaltet haben, werden die Veranstaltung begleiten. „Gloo“ arbeitet außerdem mit den Organisationen „Cru’s Indigitous“ und „Faith.Tech“ zusammen, die bereits Erfahrungen in der Durchführung von Hackathons haben und seit acht Jahren ein Netzwerk von Entwicklern im Bereich Kirche aufbauen.

Weitere Partner, die am Hackathon teilnehmen, sind die Gründer oder Leiter verschiedener Organisationen, darunter der Bibel-App „YouVersion“, des christlichen Verlages OneHope, der Organisationen „ AiforChurchLeaders.com“ und „AI and Faith“, des christlichen Meinungsforschungsinstitut „Barna“ und des Magazins Christianity Today.

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