Christlicher Medienkongress: Selbstbewusst Gottes Wort weitertragen

"Enthüllen und heilen sind nicht nur die Aufgaben einer christlichen Kirche heute. Es sind Aufgaben, welche auch die Medien in der Hand von Christinnen und Christen und kirchlicher Institutionen haben." Mit diesem Appell hat sich der österreichische katholische Theologe und Priester Paul Michael Zulehner am Donnerstagabend an mehr als 200 Medienschaffende gewendet. Der emeritierte Universitätsprofessor sprach zum Auftakt des Christlichen Medienkongresses 2012, der noch bis kommenden Samstag in Schwäbisch Gmünd stattfindet.
Von PRO

Zulehner bezog sich in seinem Vortrag "Absoluter Wahrheitsanspruch in postmoderner Kultur" auf die Doppelaufgabe der Christen, Licht und Salz in dieser Welt zu sein, so wie es Jesus in der Bergpredigt zum Ausdruck gebracht hatte. Dabei unterstrich der Pastoraltheologe, dessen Spezialgebiet die Religions- und Werteforschung ist, die enthüllende Funktion des Lichtes und die heilende Wirkung des Salzes. Die Medien könnten ein Teil dieses Lichtes sein, "damit die Menschen erkennen, auf welchem Weg sie sind". Aber es sei auch Mission der Kirche, wie Salz heilsam zu sein und die Menschen an der Wurzel ihrer Seele durch Gottes Gnade von der Angst zu heilen, die böse mache. "In der Nachfolge des Heilands wird so die Kirche zum Heil-Land", sagte Zulehner.

Der Medienbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Markus Bräuer, sagte in einem Grußwort, er freue sich über die große Beteiligung von Menschen, die sich in ihrer Medienarbeit dem christlichen Menschenbild und dem Vertrauen auf Gott verpflichtet wüssten. Die Medienlandschaft verändere sich so rasant, dass es gut und notwendig sei, "sich auf Kongressen wie diesem zu informieren, auszutauschen und zu beraten". Dabei stelle sich immer wieder die entscheidende Frage, welche medienethischen Standards für die christliche Medienarbeit gelten sollten. "In jeder Form der christlichen Medienarbeit liegt es an uns, kollegial und selbstbewusst deutlich zu machen, wie ernst wir unseren christlichen Glauben nehmen. Religion ist keine Privatangelegenheit, auch wenn Glaubensfragen etwas sehr Persönliches sind", betonte der Oberkirchenrat. "Selbstbewusst und fröhlich die Medien zu nutzen, um Gottes Wort weiterzutragen, Menschen zu ermutigen und zu trösten, das bleibt unsere Aufgabe." Sie gelte auch im Blick auf die neuen Medien.

Der Christliche Medienkongress findet in diesem Jahr zum zweiten Mal nach 2009 statt. Er richtet sich in erster Linie an Medienschaffende aus dem Bereich der Kirchen und soll nach Angaben der Veranstalter die Möglichkeit bieten, eine Gesprächs- und Begegnungsplattform zu initiieren und auszubauen, den Einsatz neuer Medien für Evangelium und Glauben zu bedenken und die Chancen der Medien und des Glaubens zu verbinden. Ferner sollen Medienschaffende, die üblicherweise Botschaften senden, als Empfänger geistlicher Ermutigung ernst genommen werden. Dazu finden im Rahmen des Kongresses Vorträge, Seminare und Gesprächsrunden statt.

Zu den Veranstaltern gehören die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Evangelische Landeskirche in Württemberg, die christlichen Sender Bibel TV und ERF Medien, das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, die Stiftung Christliche Medien und Verlage, die Stiftung Marburger Medien, das Christliche Gästezentrum Württemberg Schönblick, die Evangelische Nachrichtenagentur idea und der Christliche Medienverbund KEP. (pro)

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