Christliche Kindheit der „Kings of Leon“-Rocker

Die Mitglieder der US-Rockband "Kings of Leon" sind in einem strenggläubigen christlichen Elternhaus aufgewachsen. Davon erzählt die Dokumentation "Talihina Sky", die am 20. April auf einem Filmfest in New York Premiere feiert.
Von PRO

Die drei Brüder Caleb, Jared und Nathan Followill wurden demnach zu Hause unterrichtet, durften weder ins Kino gehen noch an Sportveranstaltungen teilnehmen. Stattdessen begleiteten sie ihren Vater, einen pfingstkirchlichen Prediger, und ihre Mutter, eine Musikerin, bei ihren Missionseinsätzen im mittleren Westen der USA. Die Fesseln dieses Elternhauses wurden zu eng, und nach der traumatischen Scheidung der Eltern gründeten sie im Jahr 2000 mit ihrem Cousin Matthew die Alternative-Rock-Band "Kings of Leon". Der Erfolg blieb nicht aus: Bis heute sind fünf Alben erschienen, "Der Spiegel" lobte ihre Platte "Because of the Times" 2007 als eines der wichtigsten Alben des Jahres und schrieb begeistert, es gehe in den Texten zwar auch um Gespräche mit Jesus, doch seien die Lieder ein "Abbild der alltäglichen Hölle auf dem Lande: "Tödliche Langeweile, nichts als Saufen und Sex im Kopf, jeder kurze Rock, jeder ‚Charmer‘ eine potentielle Vergewaltigung".

Es verwundert daher nicht, wenn der Vater der Jungs im Filmtrailer urteilt: "Ich will nicht sagen, dass meine Kids zur Hölle fahren, aber – es ist läuft nicht so, wie ich es mir für sie vorgestellt hatte." Im Trailer zur Dokumentation über das Rockstar-Leben der Followills sieht man die Bandmitglieder kiffen, saufen, fluchen und kotzen – um kurz darauf einen Gebetskreis zu bilden. Trotz des wilden Lebensstils hätten sich die Musiker Reste ihres Glaubens bewahrt, schreibt die Onlinezeitung "Christian Post". Nathan Followill habe beispielsweise gesagt, dass ihre Erziehung auch positive Spuren hinterlassen habe: "Ich will ein guter Mensch sein und dankbar sein für alles, was ich habe". Er wolle weiterhin Geld an die Kirche spenden und hin und wieder in den Gottesdienst gehen, außerdem bete er täglich. "Wir sind keine Heiligen, auf keinen Fall", sagte er "Pure Music", "aber ich denke wir sind gute Menschen und haben ein gutes Herz". Sein Bruder Caleb frage sich noch immer, ob er nicht doch Prediger werden soll, er sei damals durch die Enttäuschung über die Scheidung seiner Eltern von diesem Weg abgekommen.

Die Kindheit, aber auch die erfolgreiche Gegenwart der Band, die 2010 drei "Grammys" gewann, ist nun Thema eines Dokumentarfilms. "Kings of Leon: Talihina Sky" von Regisseur Stephen C. Mitchell, ist nach einem der ersten Songs der Band benannt. Die Premiere findet während des "Tribeca"-Filmfestivals, das am 20. April beginnt, statt. Das Filmfestival wurde 2002 von Robert DeNiro ins Leben gerufen, um dem New Yorker Stadtteil "TriBeCa" (Triangle Below Canal Street) nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 neuen Glanz zu verleihen.

Angesichts der großen Spannbreite zwischen christlichen und weniger christlichen Elementen im Leben der Rocker fragt sich die "Christian Post", ob die Dokumentation überhaupt eine tiefere Botschaft besitzt und was die Macher eigentlich aussagen wollen. Die Frage bleibt offen: "Vielleicht ist da einfach keine Botschaft", so das Onlineportal. (pro) 

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