Christliche Internetkonferenz: Onlinegemeinden und Chatgebet

L o n d o n (PRO) – Kirchen sollten das Internet stärker als bisher zur Verkündigung nutzen. Mit diesem Thema befasste sich die Internetkonferenz der europäischen Kirchen (ECIC) in der vergangenen Woche in London.
Von PRO

 Auf der diesjährigen Konferenz wurde das Konzept für eine virtuelle Gemeinde vorgestellt, die von der amerikanischen „United Church of Christ“ (UCC) vor wenigen Monaten gegründet wurde. Wie es auf der Internetseite der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) heißt, sagte Andy Lang, der bei der UCC für Fragen der Online-Kommunikation zuständig ist, dass sich die Kirche nicht der Idee verschließen dürfe, sogar Gottesdienste im Internet feiern zu können.

Chancen für Kirchendistanzierte

Zu dem Konzept der virtuellen US-Gemeinde gehöre, dass rund 600 Abonnenten jede Woche einen Newsletter zu christlichen Themen bezögen. In Online-Foren könnten Interessierte über den christlichen Glauben diskutieren oder sich für die Online-Gemeinde registrieren lassen. Die traditionelle Kirchensprache solle dabei vermieden werden, damit auch säkular geprägte Menschen einen Zugang zum Glauben bekämen, so Lang.

Aber auch für Menschen, die viel unterwegs sind, die keine Gemeinde vor Ort haben oder für behinderte Menschen können Online-Gemeinden eine gute Möglichkeit sein, um andere zu treffen und den Glauben zu leben, stellten die Teilnehmer fest.

Beten im Chat

Zudem soll ein tägliches Abendgebet das Netzwerk bald ergänzen. Menschen könnten sich dort zum gemeinsamen Gebet in einem Chatroom treffen.

Man müsse ein solches Chat-Gebet einmal erlebt haben, um zu spüren, welche Kraft in dem gemeinsamen Schreiben des „Vater unser“ in einem Chat liege, sagte Tom O. Brok, der Leiter der Internetarbeit der EKD. Er stellte auf der Konferenz das Konzept einer Evangelischen Online-Gemeinschaft vor, die die EKD in diesem Jahr gründen möchte. In diesem Pilotprojekt soll geklärt werden, wodurch eine Online-Gemeinschaft zusammengehalten wird und ob eine virtuelle Gemeinschaft zur Verbundenheit der Mitglieder mit der evangelischen Kirche beitrage.

Verkündigung im Internet

Das Internet als „Medium der Verkündigung“ zu nutzen, sei für die evangelische Kirche eine „Entdeckungsreise“, heißt es auf der Internetseite der EKD weiter. Erste Versuche, im Internet zu verkündigen, gebe es bereits. Jedoch müssten die Kriterien für die Gestaltung noch systematisch beschrieben werden.

Rund 40 Internetbeauftragte verschiedener Kirchen, Konfessionen und Institutionen aus 14 Ländern nahmen an der christlichen Internetkonferenz teil. Sie fand vom 14. bis 18. Juni in London statt.

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