Christliche Initiative bringt Häftlinge zum Glauben

Ein besonderes Knast-Programm hat der ARD-"Weltspiegel" in seiner Ausgabe am Sonntag vorgestellt. Die Häftlinge eines Gefängnisses unweit von San Francisco treffen sich regelmäßig zur Bibellese und Gebet und lernen aus einem Programm des kalifornischen Pastors Rick Warren. Das Projekt ist so erfolgreich, dass es bald auf andere Gefängnisse der USA ausgeweitet werden soll.
Von PRO

Im Gefängnis „Sierra Convention Center“ in Kalifornien haben sich reihenweise Häftlinge zum Glauben an Jesus Christus bekehrt. „Schuld“ daran ist ein Programm mit dem Titel „In 40 Tagen auf den rechten Weg“ von Bestsellerautor Rick Warren. Die Insassen lernen den christlichen Glauben kennen, und viele finden so tatsächlich zu Gott.

Der 6-minütige Beitrag „Umerziehung im Knast – Wie aus Kriminellen gute Christen gemacht werden“ lief am Sonntag in der Sendung „Weltspiegel“ und stammt vom SWR-Autoren Thomas Berbner. Er lässt Häftlinge zu Wort kommen, die durch Warrens Projekt zum Glauben fanden, wie etwa Arturo, der früher drogenabhängig war und nun sagt: „Gott hat aus dem Knast einen besseren Ort gemacht. Und mich gerettet.“

In dem Gefängnis nahe San Francisco sitzen 6.500 Gefangene ein. Die meisten verbüßen eine mehrjährige Haftstrafe. Die Gefängnisleitung stimmte dem christlichen Projekt zu und ist erstaunt über dessen Erfolge. „Die Bibel lehrt uns, dass Gott die Liebe ist“, sagt Pastor Rick Warren von der Saddleback Community Church in einem Video, das sich die Teilnehmer gemeinsam ansehen.

Früher drogenabhängig, bald Pastor

Der Häftling Marvin Gibson sagt gegenüber dem Fernsehteam: „Das Programm hat aus mir einen besseren Menschen gemacht.“ Marvin, der drogenabhängig war und sich das Geld durch Raubüberfälle beschafft hatte, fügt hinzu: „Das war ein Teufelskreis. Jetzt habe ich endlich verstanden, worauf es wirklich im Leben ankommt. Das ist eine kraftvolle Bewegung. Der heilige Geist wirkt jetzt im ganzen Land. Erst durch die einfache Botschaft von Jesus Christus werden die Gefangenen wirklich befreit. Diejenigen, die geläutert aus den Gefängnissen oder der Drogenrehabilitation kommen, werden das Wort Gottes durchs ganze Land tragen und denen Hoffnung geben, die keine haben.“ Wenn Marvin aus dem Gefängnis entlassen wird, will er eine Kirche gründen.

Die Teilnehmer an Warrens Glaubensseminar genießen Vorzüge im Knast. Sie übernachten in einem gemeinsamen Schlafsaal. Er gilt innerhalb des Gefängnisses als vorbildlich. Früher aus ihrer Haft entlassen werden sie durch die Teilnahme am Kurs jedoch nicht automatisch.

Der Gefängnisdirektor Hektor Lozano sagt in dem Beitrag: „70 Prozent der Teilnehmer am christlichen Programm werden nicht wieder straffällig.“ Das spart ihm Arbeit und dem Staat Millionen, so die Autoren. Lozano sieht den Nutzen ganz praktisch: „Wir haben jetzt weniger Gewalt gegen die Gefängniswärter und gegen die Mitgefangenen. Wir müssen seltener Tränengas oder Schusswaffen einsetzen. Weniger unserer Leute werden verletzt. Das ist es, worauf es am Ende ankommt.“

Kritiker sehen in dem Projekt jedoch die Trennung von Staat und Kirche verletzt. Außerdem sähen die „schweren Jungs“ im Knast die christlichen Kollegen als Schwächlinge, die nur vor den Bewährungshelfern gut dastehen wollen. Und Schwäche könne im Knast tödlich sein. Dennoch stellen die SWR-Autoren fest: „Das Programm ist inzwischen so erfolgreich, dass es auch in anderen Gefängnissen Kaliforniens und auch in anderen Bundesstaaten der USA angewandt werden soll.“

Den ARD-Beitrag finden Sie auch online unter www.daserste.de/weltspiegel (Zum Video). (PRO)

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