Christliche Blogger auf Mission

Wer als Christ bloggt, hat eine Mission. Und wer eine Mission hat, sollte seine Botschaft auch  professionell unter die Leute bringen. Diese Meinung vertrat die IT-Expertin Claudia de Jong auf der 2. Christlichen Bloggertagung, die am Wochenende in Berlin stattfand.
Von PRO
"Mission ist kein Hobby", sagte de Jong in ihrem Referat auf der Bloggertagung. Sie selbst habe Dreiviertel ihres Arbeitslebens in der Informationstechnologie verbracht, sagte de Jong, die für Computerfirmen wie Intel und Compaq tätig war. Mit ihrem Mann zusammen arbeitet sie täglich an ihrem Weblog www.dejongsblog.de. Sie plädiert dafür, auch das Bloggen professionell und zielorientiert zu betreiben und zu organisieren. Für sie sei Bloggen Mission, auch wenn das Wort in Deutschland negativ besetzt sei.

Sowohl die Technologie-Hersteller als auch Christen hätten ein Ziel, und das sei, die Welt besser zu machen. Daher könne man auch die Herangehensweise beider Gruppen miteinander vergleichen, so de Jong: "Es gibt ein Ziel, und das ist: Es solle eine große Gruppe Menschen erreicht werden." In der IT sei die Kernaussage: "Technologie gibt Lebensqualität", bei Christen laute sie gemäß dem Jesus-Zitat: "Niemand kommt zum Vater als durch mich." De Jong fügte hinzu: "Wer keine emotionale Beziehung zu der Sache hat, geht nicht auf Mission."

Tipps vom Medienrechtler

Die Christliche Medienakademie mit Sitz in Wetzlar hatte für Freitag und Samstag zur Zweiten Christlichen Bloggertagung eingeladen. Studienleiter Jonathan Steinert erinnerte die rund 15 Teilnehmer daran, dass auch die frühen Christen ein Netzwerk gebildet hätten und sich per Briefpost auf dem Laufenden gehalten hätten. Sie seien damit gar nicht so weit entfernt gewesen von den heutigen christlichen Bloggern, erklärte Steinert. "Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzt", zitierte er aus dem Brief des Paulus an die Kolosser und übertrug diesen Aufruf auf die Tätigkeit der Gäste.

Der Medienrechtler Frank Schilling, der als Rechtsanwalt in Hamburg tätig ist, klärte die Teilnehmer über Gesetze auf, die für Blogger von Bedeutung sind. Es gebe selten "Waffengleichheit" zwischen Bloggern und großen Firmen, warnte Schilling in seinem Vortrag "Mit Recht im Netz". Würden Firmen einzelne Blogger abmahnen, verfügten die Wenigsten über ebenbürtige Rechtshilfe oder Rechtsschutz. "Auch die für Journalisten geltenden Privilegien der Presse- und Rundfunkfreiheit wie zum Beispiel Auskunftsansprüche gegenüber Behörden, Zeugnisverweigerungsrechte oder Beschlagnahmeverbot gelten für Blogger nicht automatisch", so der Rechtsexperte.

Jeder Blogger müsse auf die Einhaltung der Rechte bei der Fotoauswahl achten, erinnerte Schilling, und er sei verpflichtet, die Kommentare in seinem Weblog zu administrieren. Beleidigungen oder rassistische Äußerungen könnten strafrechtliche Konsequenzen haben. Schilling riet, bei Werken anderer Personen, etwa Fotos oder Musikstücke, immer den Urheber persönlich anzufragen. "Noch besser ist es, man macht selber viele Fotos und legt sich einen Content-Pool zu", riet Schilling.

"Karrierebibel"-Autor übers Austricksen von Suchmaschinen

Der Journalist und bekannte Blogger Jochen Mai gab den Teilnehmern Tipps für das erfolgreiche Bloggen. Diese betrafen vor allem die Optimierung des eigenen Weblogs für Suchmaschinen wie Google. Mai, der für die "Wirtschaftswoche" schrieb und jetzt Medienmanager bei "Yellow Strom" ist, empfahl, einen Blogeintrag mit vielen "Keywords" zu versehen, damit Suchmaschinen ihn besser finden können. Auch eine kurze und originelle Überschrift sei wichtig, ebenso das regelmäßige Anführen von Studien, Zahlen, Grafiken und Videos. Bei der Suchmaschinenoptimierung sei zu dem wichtig, viele Links in den Text einzubauen, auch auf eigene Artikel. Das Verwenden von Bildern in einem Artikel sei ebenfalls von großer Wichtigkeit, da solche Texte eher gelesen würden als Texte ohne Bilder, so Mai. Der Autor des Blogs "karrierebibel.de", der auch ein Buch mit dem gleichnamigen Titel herausgebracht hat, riet zum regen Mitteilen der Artikel über Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter ("Social Sharing") und ermutigte die Blogger dazu, ihre Leser gezielt dazu aufzurufen, dies ebenfalls zu tun.

In einem abschließenden Teil der Bloggertagung konnten die Teilnehmer eigene Projekte vorstellen. So informierte etwa der christliche Filmemacher Julius Schindler über aktuelle Pläne seiner Filmproduktion "Mannaplace", die christliche Kurzfilme kostenlos für Blogger zur Verfügung stellt. Weitere Webseiten, die den Teilnehmern vorgestellt wurden, waren das missionarische Projekt www.gottinberlin.de sowie die privaten Weblogs www.juiced.de und www.meetingjesus.de. (pro)
http://www.bloggertagung.de/
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