Christliche Antwort auf Atheisten-Bus im Schulbuch
Als im Sommer 2009 Atheisten mit einem Doppeldeckerbus Werbung für den Unglauben machten, folgten ihnen Christen in einem eigenen Bus. Die Busaktionen sind nun in einem Schulbuch für den katholischen Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe aufgegriffen worden.
Von PRO
Foto: pro
Wenn Schüler der Jahrgangsstufe 11 im Religionsunterricht das Schulbuch "Religion vernetzt" aufschlagen, werden sie womöglich auf die Aktion "Gott kennen" des christlichen Vereins "Campus für Christus" stoßen. Die Christen hatten auf die Kampagne von Atheisten reagiert und neben deren Bus einen eigenen gestellt. "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" stand auf dem Atheisten-Bus, "Und wenn es ihn doch gibt…" war auf dem Christen-Bus zu lesen.
Im Juni 2009 tourten die Busse zwanzig Tage durch Deutschland. Die "Giordano Bruno Stiftung" sowie verschiedene atheistische Vereinigungen wollten mit ihrer Kampagne eine ähnliche Aktion aus England nach Deutschland bringen und für den Atheismus werben. Die Stiftung um den Autor Michael Schmidt-Salomon propagiert den "Evolutionären Humanismus" und übt Kritik an Kirche und Religion.
"Campus für Christus" organisierte daraufhin ebenfalls einen Bus. Die Mitarbeiter des Missionswerkes berichteten später, gute Gespräche mit Passanten und mit den Atheisten von nebenan gehabt zu haben. Von Anfang an habe man sich um ein möglichst gutes Verhältnis zur atheistischen Buskampagne bemüht, so dass ein fairer kritischer Dialog möglich gewesen sei. Der damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bischof Wolfgang Huber, zeigte sich erfreut über die "Gottkennen"-Tour.
Das bayerische Schulbuch "Religion vernetzt" aus dem Kösel-Verlag hat die beiden Bus-Aktionen im Kapitel "Gott und die Vernunft" gegenübergestellt. In dem Kapitel geht es um Religionskritik, Atheismus und den Gegensatz von Schöpfung und Evolution. Unter der Überschrift "Bekämpfter Gottesglaube oder Wiedererstarken der Religion?" sieht man auf der linken Seite ein Foto des roten Busses der Atheisten, und auf der rechten ein Foto des Busses von "Campus für Christus" mitsamt der Webadresse "Gottkennen.de". Im Schulbuch heißt es: "Dass sich in den letzten Jahren ein deutlich aggressiverer Atheismus artikuliert, könnte auch eine Gegenbewegung zu einer wieder erstarkten Religion darstellen." Eine Aufgabe an die Schüler lautet: "Formulieren Sie Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit beide Gruppen in einen konstruktiven Dialog treten können." Eine andere lautet: "Sammeln Sie Berichte von Ereignissen, die auf eine Wiederkehr der Religion bei Jugendlichen hindeuten könnten".
Der Pressesprecher von "Campus für Christus", Hauke Burgarth, freut sich, dass die dreiwöchige Aktion "nicht mit der Abschlussveranstaltung in Berlin aufgehört" habe, sondern dass sie "in den Schulbüchern und Köpfen der jungen Generation weitergeht". Gegenüber pro sagte Burgarth: "Oft fragt man sich ja nach solchen Aktionen: Was wird davon wohl bleiben? War es nur eine Luftblase, die schnell wieder verpufft, oder bleibt etwas mehr hängen? Umso erfreuter waren wir natürlich über die Erwähnung im Buch." Burgarth gefällt dabei besonders, dass der Dialoggedanke, der schon bei der Aktion im Vordergrund gestanden habe, im Schulbucheintrag aufgenommen worden sei. "Es ist ein tolles Feedback. Das ermutigt uns sehr." (pro)
http://www.buskampagne.de/
http://www.gottkennen.de
http://www.randomhouse.de/koesel/
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