Das christliche Medienmagazin

„Christian Science Monitor“ nur noch im Web

Seit Jahren diskutieren Verleger und Journalisten schon über die Möglichkeit, nun ist es erstmals Realität geworden: Eine überregionale amerikanische Zeitung gibt ihre tägliche Printausgabe auf und ist ab April des kommenden Jahres nur noch online zu lesen.
Von PRO

Seit hundert Jahren wird der Bostoner „Christian Science Monitor“ täglich gedruckt, zuletzt mit einer Auflage von 52.000 Exemplaren. Zu wenig für die Verleger. Wie die „New York Times“ berichtet, gibt das Traditionsblatt seine Druckausgabe nun komplett auf und sattelt auf den Online-Betrieb um. In Papierform soll nur noch ein wöchentliches Magazin als „Bonbon“ für die Leser erhältlich sein, wie Chefredakteur John Yemma sagte.

Trotz sieben Pulitzerpreisen: Auflage zu gering

Der „Christian Science Monitor“ gilt, trotz mittlerweile geringer Auflage, als eine der namenhafteren Zeitungen in den USA. Sie wird von der „First Church of Christ“ publiziert, einer Organisation, die zu der umstrittenen „Christian Science Bewegung“ gehört. Gründerin Mary Baker Eddy entwarf das „System geistigen Heilens“. Ihre Lehre verneint die historisch-wörtliche Auslegung der Bibel und die Trinität.

Die Zeitung wird häufig zitiert, die hundert Mitarbeiter zählende Redaktion wurde bereits mit sieben Pulitzerpreisen ausgezeichnet. Trotz alledem war die Auflage in den vergangenen 40 Jahren auf ein Viertel zusammengeschrumpft. Allein im vergangenen Jahr machte die Zeitung 19 Millionen Dollar Verlust. Nach Angaben der „Rhein-Zeitung“ ist der Marktwert der US-Zeitungen jüngst teilweise dramatisch abgestürzt. Die durchschnittliche Tagesauflage sei zwischen März und September dieses Jahres um 4,6 Prozent auf 38,2 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.

Auch in Deutschland verschiebt sich der Markt

In Deutschland ist laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Price Waterhouse Coopers“ eine Verschiebung vom Print-, hin zum Onlinemarkt sichtbar. Sie erwartet in den kommenden fünf Jahren einen Anstieg der Werbeeinahmen von Online-Medien um 17,6 Prozent jährlich auf dann 1,6 Milliarden Euro. Für die Einnahmen der Tageszeitungen werden 0,7 Prozent Zuwachs pro Jahr prognostiziert – auf dann 5 Milliarden Euro. Der „Monitor“, so Yemma zur „New York Times“, vollziehe nur jetzt schon einen Schritt, „den die meisten Zeitungen in den kommenden fünf Jahren werden machen müssen.“ (PRO)

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