Christenverfolgung nimmt zu

Vier Redner sind als Repräsentanten ihrer Länder zum „Open Doors-Tag“ nach Kassel gekommen. Die Verfolgung werde immer schlimmer, waren sie sich einig. Und trotzdem wirke Gott und gebe ihnen neuen Mut. Somit passte auch das Thema der Veranstaltung: „Jesus. Unsere Zuflucht.“
Von PRO
Pastor Michael aus Indonesion (rechts) mit Übersetzer Andreas Hofer

Beim diesjährigen Open Doors-Tag standen drei Länder besonders im Fokus: Syrien, Indonesien und Nordkorea. Alle drei sind Orte, in denen das Christentum systematisch unterbunden wird und Christen starke Verfolgung erleben.
Syrien, Indonesien und Nordkorea standen beim Open Doors-Tag am Samstag in Kassel im Fokus: In allen drei Ländern wird das Christentum systematisch unterbunden. Menschen, die Jesus folgen, werden verfolgt.
Das Pastorenehepaar Edward und Rana informierte über die Situation in Syrien. Das Land, in dem seit drei Jahren ein Bürgerkrieg tobt, werde von Flüchtlingen überschwemmt. Zu Tausenden kämen diese monatlich nach Damaskus, wo Edward und Rana eine Gemeinde leiten. Sie schicken Helfer zu den Familien, um sie mit Lebensmitteln und geistlicher Literatur zu versorgen. „Die Menschen sind hungrig, das Wort Gottes zu hören“, sagte Edward. Dies ermutige sie, trotz der Gefahr für Christen in Damaskus zu bleiben und weiterhin Menschen zu helfen. Sie betonten den geistlichen Kampf, in dem sie stünden, und die Wichtigkeit der Gebete. Eigentlich sind die Ehepartner Zahnärzte. Mittlerweile ist ihnen die Gemeindearbeit wichtiger.
Pastor Michael berichtete aus Indonesien, wo eine feindselige behördliche Einstellung gegenüber Christen herrsche. Es sei schwierig, Genehmigungen zum Kirchenbau zu erhalten. Generell laste auf Christen ein hoher gesellschaftlicher Druck. Regelmäßig würden sie bedroht und müssten mit Angriffen rechnen. Der Pastor Michael sagte: „Das müssen wir auf uns nehmen, wegen Christus. Wenn wir wegen ihm verfolgt werden, dann müssen wir keine Angst haben.“
Michael habe am eigenen Leibe Verfolgung erlebt: 2001 wurde er von zwei Männern mit Macheten angegriffen und überlebte nur knapp, Narben in seinem Gesicht zeugen davon. Die zwei Männer, die ihn vor Jahren angriffen, seien heute Mitglieder in seiner Gemeinde, weil er die Gnade der Vergebung erfahren habe.

Nordkorea – Ein hartes Pflaster für Christen

Nordkorea führt seit 12 Jahren den Verfolgungsindex von Open Doors an. Unter dem Führer des Landes, Kim Jong-un, duldet der Staat keine Christen. Alle Einwohner müssen dem Führerkult folgen, der absolute Untergebenheit und Hingabe fordert. Jede Abweichung wird bestraft, oft mit der Internierung in Arbeitslagern. Christen sind besonders gefährdet, denn sie sprechen Kim Jong-un die Alleinherrschaft ab. Open Doors gibt an, dass aktuell zwischen 50.000 und 70.000 Christen in nordkoreanischen Arbeitslagern eingesperrt sind. In diesen Gefängnissen sterben viele Menschen an Unterernährung, Krankheiten und Erschöpfung durch Zwangsarbeit.
Hae Woo, eine Überlebende der Arbeitslager, sprach über ihre Erlebnisse mit Gott. Sie habe Gottes Nähe besonders intensiv während der Folter erlebt. Man habe sie zwingen wollen, ihrem Glauben abzuschwören. Im Lager habe sie erlebt, wie Gott sie täglich zur Mission aufgefordert habe. „Sei opferbereit und teile, was du hast“, habe sie verstanden. Hae Woo berichtete über das Teilen ihrer kargen Mahlzeiten und Gottesdienste in der Lagertoilette. Sonst habe es keinen anderen Ort gegeben, an dem dies möglich gewesen sei. Hae Woo betonte, wie grundlegend wichtig die Gebete derer seien, die in Ländern lebten, in denen Religionsfreiheit herrscht. (pro)

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