Christenverfolgung im Sowjetreich aufarbeiten

Thomas Schirrmacher, Direktor des "Internationalen Instituts für Religionsfreiheit", hat die Aufarbeitung der Christenverfolgung in der Sowjetunion gefordert. Noch lebten genügend Zeugen, die sich daran beteiligen könnten, sagte er am Sonntag in Ulm.

Von PRO

Schirrmacher referierte auf einer Tagung der "Ackermann-Gemeinde" über das Thema "Christenverfolgung gestern und heute". Der Theologe berichtete unter anderem von seinen Besuchen in der DDR und der Tschechoslowakei vor dem Fall der Mauer. Er unterschied zwischen einer eher schleichenden Christenverfolgung in der DDR und einer unmittelbaren und brutalen Verfolgung in der Tschechoslowakei und Rumänien. Die Geschichte der Christenverfolgung und der Unterdrückung der Religionen in den kommunistischen Staaten von 1917 bis 1989 sei eigentlich noch ungeschrieben, sagte Schirrmacher.

Selbst in den großen Kirchen im Westen sei das Interesse an einer Aufarbeitung verhalten, kritisierte er. Deswegen habe das "Internationale Institut für Religionsfreiheit" beschlossen, einen zusätzlich historischen Zweig mit diesem Ziel aufzubauen. Neben Forschungsarbeiten soll es künftig auch eine Wanderausstellung zum Thema geben.

Die Ackermann-Gemeinde wurde 1946 als Gemeinschaft von katholischen sudetendeutschen Heimatvertriebenen aus Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien gegründet Der katholische Verband widmet sich heute der Völkerverständigung zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken. Thomas Schirrmacher ist neben seinem Amt beim Institut für Religionsfreiheit auch Sprecher für Menschenrechte der "Weltweiten Evangelischen Allianz", Rektor des "Martin Bucer Seminars" und Professor für Religionssoziologie. (pro)

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