„Christen wählen Werte“: Evangelische Allianz stellt Wahlprüfsteine vor

B a d B l a n k e n b u r g (KEP) - Der Arbeitskreis Politik der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) hat seine Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl am 18. September 2005 vorgestellt. "Wir brauchen wertgebundene Politiker, Opportunisten haben wir genug. Wir brauchen für die Zukunft Politiker, die den Mut haben, auch dann noch Grundsatzpositionen zu vertreten, wenn sie vielleicht nicht von allen verstanden werden", betonte DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb.
Von PRO

Die Wahlprüfsteine stehen unter dem Motto „Gebt der Demokratie was der Demokratie zusteht“ und werden in diesen Tagen allen Bundestagskandidaten und Parteien in Deutschland zugesandt. Das Dokument der DEA würde sich mit ihren ergänzenden Texten auch „nach innen“ – an die Christen – richten, damit sie ihre eigene Verantwortung zur Mitgestaltung der Gesellschaft erkennen und auch die Chancen und Möglichkeiten der Wahl nutzen.

Wahlprüfsteine sind an den Zehn Geboten ausgerichtet

In den Wahlprüfsteinen der Deutschen Evangelischen Allianz geht es vor allem um die Grundsatzfragen der Werteorientierung, die Fragen an die Kandidaten sind an den Zehn Geboten ausgerichtet. Unsere gesamte Kulturgeschichte sei ohne die christliche Ethik und biblische Grundorientierung nicht verständlich. „Auch wenn und gerade weil in unserem Volk Glaubens- und Gewissensfreiheit herrscht, ist die bewusste Bejahung der Verantwortung vor Gott ein Staatsziel. Wir möchten von politisch Verantwortlichen und von Kandidaten wissen, wie sie zu dieser Zielvereinbarung stehen“, sagte Steeb.

Deshalb sollen die Kandidaten zum Beispiel nach ihrer Stellung zum Religionsunterricht an den Schulen und zum Versuch befragt werden, christliche Aussagen und christliche Symbole aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Im Hinblick auf eine mögliche stärkere Islamisierung werden die Kandidaten gefragt, ob sie der Auffassung seien, „dass wir in Deutschland und Europa weiterhin ein ‚Ja‘ zur christlich begründeten Rechtskultur brauchen und ein ‚Nein‘ zu anderen Rechtssystemen wie etwa den islamisch begründeten Rechtsauffassungen“.

Familien nicht benachteiligen

Ein Schwerpunkt der Wahlprüfsteine sind zudem die Fragen um das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“. „Dass Menschen nicht über Leben und Sterben anderer Menschen entscheiden können, ist eine der Grundübereinkünfte menschlicher Gesellschaften“, heißt es. Dass derzeit offenbar keine der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien wirklich den Lebensschutz als oberste Priorität einstufe und darauf ihr Programm ausrichte, sei „der rechtsstaatliche Super-Gau, der leider viel zu unbemerkt das Massentöten zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz führte und darin beharren lässt.“

Deshalb sollten Politiker gefragt werden, was sie zu tun gedenken, um die Tötungen Ungeborener einzudämmen, ob sie weitere Lockerungen des Embryonenschutzgesetzes und des Stammzellgesetzes und dauerhaft gesetzliche Euthanasieregelungen verhindern wollten, wie sie etwa in Holland und Belgien eingeführt seien.

Im Hinblick auf die Familienpolitik betonte Steeb, dass Deutschland „einer demografischen Katastrophensituation“ entgegeneile. „Die Alterspyramide steht bereits auf dem Kopf, Kinderarmut und die Armut von Familien nehmen zu“, so Steeb, der die Politiker auffordert, die Benachteiligungen von Familien aufzuheben. Die Prämisse der Familienpolitik, die aus der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestehe, sei falsch.

„Es ist der falsche Weg, wenn die außerhäusliche und außerfamiliäre Betreuung im Vordergrund der politischen Maßnahmen steht anstelle der dringend notwendigen Beseitigung der Benachteiligung derer, die dem Wortlaut des Artikels 6 des Grundgesetzes folgend, ‚die Erziehung der Kinder als die zuvörderst den Eltern obliegende Pflicht‘ als ihre Hauptaufgabe wahrnehmen wollten“, so Steeb.

Die Deutsche Evangelische Allianz versteht sich als eine Gemeinschaft von bewussten Christen aus den verschiedenen Kirchen. 1846 in London als internationale Bewegung von Christen aus über 50 Denominationen gegründet, heute in 123 Nationen mit eigenen selbständigen nationalen Allianzen ausgebreitet, ist sie die am längsten bestehende interdenominationelle christliche Vereinigung. Sie hat ihren Sitz in Bad Blankenburg in Thüringen. Dort unterhält sie auch das Evangelische Allianzhaus als Tagungsstätte.

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