Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich am Montag in der Moschee von Köln-Ehrenfeld mit dem Koordinierungsrat der Muslime beraten. Beide Seiten verurteilten Gewalttaten mit religiöser Begründung.
Prominenter Tagungsort: Die DITIP-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld
„Ganz gleich ob im Nahen Osten, in Afrika oder in der Ukraine – Gewalt löst die Probleme nicht, nur Recht und Dialog schaffen Frieden“ heißt es in der gemeinsamen Erklärung des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider und des Sprechers des Koordinationsrates der Muslime (KRM), Ali Kızılkaya. Beide seien außerdem empört über den neuerlichen Gewaltausbruch im Irak.
Auf Einladung des KRM hatten sich am Montag Vertreter der EKD und der im KRM organisierten muslimischen Dachverbände DITIB, VIKZ, Islamrat und Zentralrat der Muslime getroffen. Die regelmäßige Begegnung fand dieses Jahr in der Zentralmoschee der DITIB in Köln-Ehrenfeld statt.
Thema des diesjährigen Treffens war der Beitrag der Religionsgemeinschaften in Deutschland zum Frieden in der Gesellschaft und zwischen den Völkern, heißt es in einer Pressemitteilung der EKD. Angesichts der anstehenden Gedenktage zum Ausbruch des Ersten und des Zweiten Weltkrieges wurde an die übernationale und universelle Verantwortung der Religionen erinnert. Wenn es Krieg gebe, müssten sich alle fragen lassen, was sie getan oder unterlassen haben, dass es so weit kommen konnte, stimmten die Gesprächspartner überein. Schneider erinnerte besonders im Blick auf den Ersten Weltkrieg an das Versagen der Kirchen, die den Kriegskurs ihrer jeweiligen Nation weitestgehend mitgetragen oder sogar unterstützt hätten.
„Christen und Muslime teilen Überzeugungen“
Kızılkaya merkte an, dass es wichtig für den Frieden heute sei, Lehren aus den Fehlern der Menschen zu ziehen, die die beiden Weltkriege erst möglich gemacht haben. Er führte aus, dass gerade in der heutigen Zeit die Religionsgemeinschaften zusammenstehen müssten. Das gelte für das Streben nach sozialer Gerechtigkeit ebenso wie für die Überwindung von Armut und Gewalt. Christen und Muslime teilen die Überzeugung, dass jeder Mensch seine Würde von Gott empfangen habe. Das müsse auch im Umgang miteinander zum Ausdruck kommen. Die Gesprächsteilnehmer lehnten den Missbrauch ihrer Religionen für kriegerische Auseinandersetzung und zur Legitimation von Gewalttaten ab.
„Dialogratgeber“ soll Umgang miteinander erleichtern
EKD und KRM kündigten an, einen „Dialogratgeber“ mit grundlegenden Empfehlungen und Hinweisen zur Ermutigung und Förderung der Begegnung von Christen und Muslimen im Herbst zu veröffentlichen. An dem Ratgeber, über den auf der Sitzung diskutiert wurde, haben eine muslimische und eine evangelische Arbeitsgruppe geschrieben.
Ein nächstes Treffen zwischen EKD und KRM wurde für das Jahr 2015 in Berlin vereinbart. (pro)
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