Die Katastrophenhilfe kirchlicher Einrichtungen sei beispielhaft. Das schreibt die Zeitung Die Zeit in einem Artikel über „glaubwürdige Hilfe“ und identifiziert die christliche Nächstenliebe als Ursache grenzüberschreitender Unterstützung.
Nächstenliebe sei ein Grund, warum kirchliche Hilfseinrichtungen viele Spenden erhielten
Nichts mache die Kirche so glaubwürdig wie ihre Hilfe. Ihre Netzwerke koordinierten da den Wiederaufbau, wo andere Katastrophenhelfer schon einpackten. Christliche Hilfswerke agierten nah bei den Menschen. Diese Nähe sei ihnen zunächst wichtiger, als dass die Partner vor Ort den evangelischen oder katholischen Glauben teilten. „Sie helfen ohne Rücksicht auf die Religion“, schreibt Die Zeit und fragt, wo dieser Wille zur Hilfe seinen Ursprung habe.
Die Antwort vermuten die Autoren in den Anfängen des Christentums. Die erste Art eines christlichen Hilfswerks werde bereits in der Bibel beschrieben, als die Apostel sieben Mitarbeiter auswählten, die sich um die Verteilung von Lebensmitteln unter griechisch-stämmigen Witwen in der Jerusalemer Gemeinde kümmern sollten. Die Spitäler im Mittelalter seien weitere Zeichen christlicher Hilfseinrichtungen. Mitte des 19. Jahrhunderts schlossen sich dann verschiedene protestantisch geprägte Waisenhäuser und Missionseinrichtungen zum Diakonischen Werk zusammen. Die Katholiken folgten wenig später mit der Caritas.
Beide Einrichtung beschäftigen heute insgesamt fast eine Million Menschen. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden die Organisation „Brot für die Welt“, verschiedene freie evangelische Werke und die deutsche Filiale der amerikanischen Organisation „World Vision“.
„Kirchen helfen, wo sonst niemand hilft“
Die Vernetzung christlicher Gemeinden weltweit ermögliche, dass die Hilfsgüter direkt bei den Empfängern ankämen. „Auf Verbündete kommt es an“, folgert Die Zeit. Die 220 Millionen Euro, die die Kirchen jedes Jahr vom Entwicklungshilfeministerium erhielten, gebe dieses gern. Denn die Hilfeleistung auf politischer Ebene sei wegen der Staaten-Kooperation aufwändiger und langwieriger als auf kirchlicher Ebene. So habe die katholische Kirche im Verband Caritas Internationalis weltweit Verbündete. Die evangelischen Kirchen arbeiteten im Dachverband Action of Churches Together (ACT) beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) zusammen.
„Die Kirchen können helfen, wo sonst niemand hilft. Warum? Weil ihre Gemeinden verlässlich spenden und weil sie politische Grenzen leichter überwinden als ein Staat“, heißt es. Nach dem Taifun auf den Philippinen habe die Diakonie über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe im ZDF und über evangelische Gemeinden zwei Millionen Euro gesammelt. Hinzu komme: „Christen spenden länger, auch dann noch, wenn das Fernsehen nicht mehr berichtet.“
Der Einsatz der Katastrophenhelfer in unerreichten Gebieten und die Spendenbereitschaft zeuge von Nächstenliebe. Das sei auch bei der Besetzung Kambodschas durch vietnamesische Truppen in den achtziger Jahren deutlich geworden. Auf Forderung der USA leisteten die UN keine Entwicklungshilfe und öffentlichen Spendenaufrufe durfte es nicht geben. Trotzdem konnte der ÖRK die Helfer von World Council of Churches (WCC) vor Ort mit Spendengeldern aus Deutschland unterstützen. Nächstenliebe sei also eine Macht, „die auch im Stillen wirkt“. (pro)
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