Auf seiner aktuellen Nahostreise besuchte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick diese Woche auch Christen in Syrien. Er traf sich unter anderem mit katholischen und orthodoxen Geistlichen und besuchte die Caritas Syrien. In einer Stellungnahme über die Begegnungen während des Aufenthalts in dem Bürgerkriegsland betonte er, wie wichtig das gesellschaftliche Engagement der syrischen Christen sei. „Hier wird eine Arbeit geleistet, die ihresgleichen sucht. Bei meinen Gesprächen gerade mit jungen Syrerinnen und Syrern habe ich gespürt, dass diese Generation die künftige Zivilgesellschaft mit aufbauen will“, sagte Schick. Besonders Priester und Ordensleute blieben trotz des Krieges bewusst im Land. Sie hätten eine hohe Akzeptanz in der Gesellschaft. „Mein Appell ist: Der Nahe Osten darf nicht zur christenfreien Zone werden!“ Schick stellte fest, dass Christen in Syrien über Religionsgrenzen hinweg mit allen zusammenarbeiteten, „die den Krieg beenden und ein neues Syrien aufbauen möchten. Bei diesem Prozess sind die Christen unverzichtbar.“ Über den Bürgerkrieg und die politische Situation sprach Schick auch mit den Geistlichen der dortigen Kirchen. Einig waren sich die katholischen, orthodoxen und altorientalischen Bischöfe darin, dass die internationalen Bemühungen um Frieden „entschlossen“ fortgesetzt werden müssten. Zudem gelte es, den Einfluss der Terrororganisation Islamischer Staat zurückzudrängen. Schick wies darauf hin, dass das Land auch innere Reformen brauche, damit ein „gedeihliches Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen“ gelingen könne.