Wie die Anwälte der Verteidigung im Gespräch mit dem Fidesdienst – dem Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke – bestätigen, ist ein Richtergremium unter Leitung des Richters Anwar-Ul-Haq beim Hohen Gericht in Lahore mit der Verhandlung beauftragt. Der Termin war in den letzten Monaten mehrfach verschoben worden, unter anderem auch weil die Richter in diesem symbolträchtigen Fall mögliche Drohungen und Einschüchterungsversuche befürchten.
„Im Fall Asia Bibi, ist jede weitere Verschiebung eine Negation der Gerechtigkeit“, wird der Anwalt Mushtaq Gill von der Nichtregierungsorganisation LEAD zitiert. Die Organisation setzt sich für den Schutz von Christen in Pakistan ein. Christen würden oft als zweitrangige Bürger betrachtet. Dabei seien nicht nur die Opfer selbst gefährdet, sondern auch diejenigen, die für sie einträten. Häufig würden auch Anwälte und Richter bedroht.
„Der Kampf gegen Extremisten in Pakistan wird so lange nicht gewonnen sein, bis die Regierung nicht die notwendigen Reformen auf den Weg bringt: vor allem muss der Blasphemieparagraph abgeschafft werden und zwar ohne Furcht vor Extremisten”, zitiert der Pressedienst Gill. Vor allem der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hatte sich in der Vergangenheit vehement für die Christin in Pakistan eingesetzt und dem pakistanischen Botschafter in Deutschland, Abdul Basit, den Fall geschildert. (pro)