Christen in Eritrea leiden

Eritrea geht verstärkt gegen Christen vor. Das hat das Hilfswerk "Open Doors" am Freitag mitgeteilt. Rund 2.200 Gläubige würden derzeit unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Pro hat mit der eritreischen Gospelsängerin Helen Berhane gesprochen, die wegen ihres Glaubens in einem Schiffscontainer gefangen gehalten wurde.

Von PRO

"Es war wie in der Hölle", erinnert sich Helen Berhane. Weil sie nicht aufhören wollte, von ihrem Glauben zu singen und zu erzählen, wurde sie über Monate in einem Schiffscontainer gefangen gehalten, gefoltert und fast tot geprügelt. Nach internationalen Protestkampagnen kam sie 2006 frei. Wie ihr geht es noch heute vielen Christen in Eritrea. Betroffen seien sowohl Mitglieder staatlich genehmigter als auch nicht anerkannter Kirchen, berichtet "Open Doors". So sollen jüngst 37 Christen durch Sicherheitskräfte verhaftet worden sein. "Die Männer und Frauen werden seit dem 14. November in einem Gefängnis in der Hafenstadt festgehalten. Zuvor sind bereits ein Pastor einer staatlich genehmigten Evangelisch-Lutherischen Kirche sowie 49 weitere Personen in verschiedenen Städten verhaftet worden", teilt "Open Doors" mit.

Kaum Kontakt zum Rest der Welt

Eritrea belegt auf dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Platz 11 in der Liste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Auf einer Rangliste der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zur Pressefreiheit belegt Eritrea den letzten Platz. Nur wenig dringt aus dem Land heraus, wenige Politiker und Hilfswerke engagieren sich, um das Leid in Eritrea zu beenden. Helen Berhane erklärt: "Die Welt weiß nicht, was derzeit in Eritrea passiert. Es ist nicht erlaubt, über Missstände zu schreiben oder darüber Fernsehberichte zu drehen. In Eritrea wird gefoltert und misshandelt. Menschen sterben sogar. Das muss die Öffentlichkeit erfahren. Wenn man eine Wunde versteckt, kann sie nicht heilen."

Berhane lebt heute in Dänemark. "Ich kann jetzt beten, wann immer und soviel ich möchte. Ich kann laut singen, ohne Angst zu haben. Am meisten genieße ich es, in Frieden und Freiheit zu leben", sagt sie. Um verfolgten Gläubigen zu helfen, berichtet sie auf Vorträgen über ihr Schicksal. Sie ist überzeugt: "In Eritrea gibt es keine Religions- und Meinungsfreiheit, dennoch versuchen die Menschen, das Evangelium bekannt zu machen. In Europa gibt es diese Freiheit, aber die Menschen trauen sich nicht, für ihren Glauben einzustehen. Jeder Gläubige kann und sollte in seinem eigenen Land für Gott eintreten. Wir sollten keine Angst haben, Jesus zu predigen." (pro)

Lesen Sie das komplette Interview mit Helen Berhane in der aktuellen Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro, die am 1. Dezember erscheint.

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