Christa Meves wird 90

Sie hat mehr als 100 Bücher geschrieben, die in bis zu 13 Sprachen übersetzt wurden. Mit ihren konservativen Meinungen zum Thema Homosexualität und Gender eckte Christa Meves häufig an. Später kehrte die Synodale der evangelischen Kirche den Rücken. Die christliche Psychotherapeutin und Schriftstellerin feiert heute ihren 90. Geburtstag.
Von PRO
Feiert heute ihren 90. Geburtstag: Christa Meves
Die Autorin und Psychologin Christa Meves studierte zunächst in Breslau und Kiel Geographie, Germanistik und Philosophie. Parallel zu ihrem Staatsexamen absolvierte sie ein Psychologie-Studium. Danach bildete sie sich zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin fort und arbeitete in diesem Beruf. Ihre Meinungen waren in der Wissenschaft nicht immer unumstritten.

Konversion zum Katholizismus

Von 1978 bis 2006 war sie Mitherausgeberin der Wochenzeitung Rheinischer Merkur. Ab 1973 gehörte Christa Meves der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an. 1984 schied sie auf eigenen Wunsch aus und konvertierte 1987 zum katholischen Glauben, weil die evangelische Kirchenleitung in wesentlichen ethischen Fragen versagt habe, wie sie sagte. Wichtig in ihrer Arbeit war ihr der Wert der Familie. Seit 1996 gibt es den Verein „Verantwortung für die Familie“ firmiert. Daraus entwickelte sich eine fortbildende Elternschule unter der Leitung von Christa Meves. Politisch engagierte sich die streitbare Autorin 1978 zunächst bei der Umweltpartei Grüne Aktion Zukunft (GAZ). Später wurde Meves Mitglied der AUF–Partei für Arbeit, Umwelt und Familie, für die sie 2014 als Spitzenkandidatin bei der Europawahl kandidierte.

Harry Potter Zeichen der „gottlosen Zeit“

Meves wurde vorgeworfen, in Presseerzeugnissen des rechtsextremen Verlegers und DVU-Politikers Gerhard Frey mit einem Interview aufzutauchen und auch in Franz Schönhubers Zeitschrift Republikaner zu schreiben. Anfang der 80er Jahre wurde sie wegen ihrer deutlichen Äußerungen zur Homosexualität als „Deutschlands führende Homophobe“ beschimpft. Die Geschichten rund um Harry Potter bezeichnete sie als „Zeichen unserer gottlosen Zeit“. In dem Buch „Manipulierte Maßlosigkeit“ warnte sie 1971 vor der sexuellen Revolution und den möglichen Folgen der Ideen der 1968er-Generation. Unter anderem kritisierte sie, dass Menschen zunehmend unfähig seien, stabile Bindungen zu bilden. Klare Worte fand sie gegen die pädophilen Strömungen bei den Grünen in den achtziger Jahren und den Bildungsplan in Baden-Württemberg.

„Gender-Ideologie antichristlich“

Eine verfrühte Fremdbetreuung schadet den Kindern, erklärte Meves. Die Bindung an die Mutter sei in dieser Phase wichtiger als Bildung. Die Ursache für leistungsschwache Kinder und Jugendliche sah sie darin, dass diese in ein hektisches „Getriebe technisierter, denaturierter Verwöhnung“ versetzt würden. Die Gender-Ideologie sei antichristlich, totalitär und gegen die Schöpfungsordnung gerichtet. Neben unzähligen wissenschaftlichen Artikeln veröffentlichte Meves ihre Beiträge in Zeitschriften und Zeitungen, unter anderem im Rheinischen Merkur, idea Spektrum, Welt und Welt am Sonntag. Regelmäßig ist sie im Radio zu hören und tritt in den Fernsehsendern KTV und Bibel-TV auf. Für ihr Engagement erhielt Meves zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1985 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/erziehung-zum-atheismus-79647/
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