Christ und Politik: Wenn Gott die Welt nicht egal ist…

B e r l i n (PRO) – Christen in Deutschland sollten sich stärker politisch und gesellschaftlich engagieren. Das forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Herrmann Gröhe, Mitglied im Rat der EKD, während des Eröffnungsvortrags des zweiten "Forums Christ und Politik", zu dem die Deutsche Evangelische Allianz und die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in die Katholische Akademie Berlin eingeladen hatten.
Von PRO

„Wenn Gott die Welt nicht egal ist, dann darf sie uns auch nicht egal sein“, erklärte Gröhe. In Deutschland gebe es derzeit eine neue Offenheit für den Glauben. „Und spätestens Papst Benedikt XVI. sollte gezeigt haben, dass Glaube und Intellektualität nicht im Widerspruch zueinander stehen.“

Christliche Kleinparteien: An der Grenze der Redlichkeit

Die rund 90 Teilnehmer des Forums forderte Gröhe, der Obmann der CDU im BND-Untersuchungsausschuss ist, auch zu einem stärkeren Engagement für Menschenrechte auf. Wenn Evangelikale in den USA gegen die Anwendung von Folter im Kampf gegen  den Terrorismus protestierten, sei dies kein Linksruck der evangelikalen Bewegung. „Heute leiden weltweit mehr Menschen unter Sklaverei als je zuvor.“ Kritisch äußerte sich der CDU-Politiker zur Rolle christlicher Kleinparteien in Deutschland. „Man geht an die Grenze der Redlichkeit, wenn man sich die Form einer Partei gibt – und dies aber nur tut, um mit Hilfe der Wahlkampfkostenerstattung Mission zu betreiben.“

Steeb: Bibel fordert politisches Engagement

Zuvor hatte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, daran erinnert, dass die Christen schon durch die Bibel aufgefordert würden, sich politisch und gesellschaftlich zu engagieren. Wo in der Heiligen Schrift stehe „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“, müsse man heute sagen „Gebt der Demokratie, was der Demokratie ist.“ Allerdings fehle es noch immer an Christen, die bereit seien, persönlich in der Welt Verantwortung zu übernehmen.

Der Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, Christoph Kannengießer, erinnerte daran, dass das öffentliche Bekenntnis zum Christentum etwa in den USA einen deutlich stärkeren Stellenwert als in Deutschland habe. Allerdings müssten sich auch christlich geprägte Politiker bewusst sein, dass es in einer Demokratie nie eine vollständige Umsetzung christlicher Positionen geben könne. Man sei auf Kompromisse angewiesen.

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