Christ und Millionär: „Wirtschaftswoche“ über Friedhelm Loh

D ü s s e l d o r f (PRO) - Die "Wirtschaftswoche" hat in ihrer neuesten Ausgabe den Unternehmenschef und evangelikalen Christen Friedhelm Loh portraitiert. Das Düsseldorfer Wirtschaftsmagazin berichtet von einem Mann, der eines der wichtigsten Unternehmen im mittelhessischen Dilltal führt und dabei stets auf die "Anweisungen seines obersten Chefs" hört.
Von PRO

Dass der Chef Christ ist, merken die Mitarbeiter zum einen daran, dass Bibelsprüche an den Bürowänden hängen. Zum anderen kann es vorkommen, dass christliche Zeitschriften in ihren Postfächern landen. Zudem ist er ein bekannter Vertreter der evangelikalen Bewegung in Deutschland und steht der Stiftung Christliche Medien in Witten vor.

Doch vor allem ist es vielleicht die Unternehmensführung, die den Manager von anderen unterscheidet. Loh ist Chef von Rittal, Hersteller von Schaltschränken mit mittlerweile 13 Partnerunternehmen und 10.500 Mitarbeitern weltweit. „Der fromme Mann hat im mittelhessischen Dilltal ein Unternehmen von Weltruf aufgebaut“, schreibt Harald Schumacher von der „Wirtschaftswoche“.

Sonntag ist Ruhetag

Während an jedem normalen Wochentag die Produktion rund um die Uhr läuft, fahren bei Rittal am Sonntagmorgen um sechs Uhr früh die Maschinen herunter. Erst um 22 Uhr läuft die Produktion wieder an. Für Loh ist der Satz „Am siebten Tage sollst Du ruhen“ eben eine „direkte Anweisung seines obersten Chefs“, stellt der Reporter fest. Und so ist der Sonntag ein besonderer Tag bei Rittal. Biblisch begründet.

„Ein Milliardär, ein Oldtimer-Sammler, angeblich einer der 100 reichsten Deutschen. Aber auch ein evangelikaler Christ. Als solcher nimmt er es genau mit Gottes Wort“, schreibt die „Wirtschaftswoche“. Aber er ist keiner, der mit seinem Geld protzt oder prasst. „Ohne Loh wäre die Region ein Sorgenkind des Landes Hessen.“ Fast ein Drittel der gesamten Gewerbesteuereinnahmen des Lahn-Dill-Kreises mit seinen 260.000 Einwohnern kommt aus Lohs Unternehmen. Die Firma Rittal investiert in die Ausbildung von Jugendlichen mit schlechten Vermittlungsperspektiven und initiierte einen dreijährigen Studiengang in Gießen mit.

Lohs Vater gründete die Firma 1961. Zuerst stellte er Bügelbretter her. Dann baute er Schaltschränke am Fließband, während die Auftraggeber vorher auf die Blechkästen warten mussten „wie auf maßgefertigte Schuhe“. Loh konnte schneller und billiger liefern. Friedhelm übernahm 1974 die Geschäfte seines Vaters. „Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Um 15 bis 18 Prozent wird der mittelständische Familienkonzern 2006 seinen Umsatz steigern.“

Der Reporter der „Wirtschaftswoche“ zieht das Fazit: „Technologische Modernität und ein fundamentales Verständnis des Christentums schließen sich für den Freikirchler Loh nicht aus. Das Alte Testament legt der bald 60-Jährige wörtlich aus, es ist für ihn ‚die geschichtliche Darstellung von Gottes Wirken auf der Erde‘. (…) Wirtschaftlicher Erfolg bedeutet für Loh wie für seine Glaubensbrüder und -schwestern erst einmal Verpflichtung zur Leistungsbereitschaft. Und zur Wohltätigkeit: Loh spendet den zehnten Teil des Unternehmensgewinns an soziale und öffentliche Einrichtungen in der Region, stets auch den Schulen.“

„Bei Einstellungsgesprächen aber“, versichert ein Manager im Interview, „spielt Religion keine Rolle.“

Das Portrait über Friedhelm Loh finden Sie in der „Wirtschaftswoche“ Nr. 34 vom 21. August 2006.

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