Am 20. August um 13.30 Uhr gedenken Angehörige und Freunde in der Wittgensdorfer Kirche in Chemnitz der ermordeten Dolmetscherin Daniela Beyer. Pfarrer Matthias Kaube, der die in Afghanistan umgekommene Beyer persönlich kannte, wird die Predigt halten. Angekündigt hat sich auch der sächsische Landesbischof Jochen Bohl. Der Mord habe bei ihm Betroffenheit und Abscheu hervorgerufen, teilte er mit. Den Opfern sei höchster Respekt für Ihr Engagement zu zollen. „Sich in ein derartig gefährliches Land zu begeben, um notleidenden Menschen zu helfen, das ist für mich ein Akt gelebter Nächstenliebe“, sagte er. Am 5. August waren zehn Mitarbeiter der christlichen IAM in Afghanistan umgebracht worden. Die Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt.
Bohl betonte, dass die IAM sich an die Verhaltensprinzipien des Internationalen Roten Kreuzes, des Roten Halbmonds und von Nichtregierungsorganisationen halte, neben der medizinischen oder sozialen Hilfe keine religiöse Haltung zu propagieren. Gleich nach dem Bekanntwerden des Verbrechens hatten deutsche Medien darüber spekuliert, ob die Getöteten versucht hätten, in Afghanistan zu missionieren und die Taliban so provoziert hätten.
Bohl erklärte weiter: "Ich werde nach Chemnitz fahren, weil ich damit das Mitgefühl unserer Landeskirche mit den Angehörigen und den trauernden Gemeindegliedern zum Ausdruck bringen möchte." (pro)