CDU-Ministerin von der Leyen: Ganztagsschulen ausbauen

B e r l i n (KEP) – Die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen hat sich für die Erhöhung des Kindergeldes und für den Ausbau von Ganztagsschulen ausgesprochen. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" nahm sie Stellung zur Familienpolitik im neuen Wahlprogramm der CDU.
Von PRO

In ihrem Programm kündigt die Union einen Kinderbonus von 50 Euro pro Kind beim Rentenbetrag an. Von der Leyen sagt dazu: "Die Erziehungsleistung der Eltern, die für den Erhalt des Systems von entscheidender Bedeutung ist, wird damit erstmals angemessen berücksichtigt." Allerdings würden nach dem Konzept der CDU erst nach 2007 geborene Kinder für die Bonusberechnung berücksichtigt. Dies begründete die Ministerin mit der horrenden Staatsverschuldung. "Wir wollen keine Versprechen auf Pump machen."

Die CDU-Ministerin und Mutter von sieben Kindern ist seit Februar 2005 Vorsitzende der Familien-Kommission "Eltern, Kind, Beruf" der CDU Deutschland. Sie fordert seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2003 eine bessere Vereinbarung von Familie und Beruf. Ihrer Meinung nach führt ein starres Festhalten am traditionellen Familienbild, bei dem die Mutter vollzeitig ihren Nachwuchs betreut, zur Kinderlosigkeit.

In einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur "idea" begründete sie ihre Meinung: „80 Prozent der Studentinnen sagen, sie wollen mindestens zwei Kinder. Tatsächlich bekommen 42 Prozent der Akademikerinnen kein Kind. Wenn der Preis für das Festhalten am herkömmlichen Modell der ist, dass gar keine Kinder mehr geboren werden, dann ist das zu hoch."

In dem Magazin "Cicero" hatte die Ministerin zu dem Thema klare Worte geschrieben: "Die systematische Benachteiligung von berufstätigen Frauen in Deutschland ist ein Skandal und Ausdruck einer völlig verfehlten Politik. Wir haben viel Zeit vergeudet mit der Debatte, ob die Mutter zuhause ein Heimchen am Herd oder die berufstätige Mutter eine Rabenmutter ist. Wir haben aus ideologischen Motiven übersehen, dass Eltern, die mit ihrer Lebensperspektive zufrieden sind, zumeist auch gute Eltern sind. Dabei hat der Staat seine Aufgabe nicht erfüllt, die Bedingungen für echte Wahlfreiheit zu schaffen!"

"Viel mehr Ganztagsangebote und der Ausbau der Kleinkinderbetreuung sind nötig", so von der Leyen. Damit will sie den eingeschlagenen Weg der rotgrünen Regierung, den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote, weitergehen.

Schon früher hatte die Christdemokratin Deutschland als ein "kinderentwöhntes Land" bezeichnet. In Niedersachsen hat sie gemeinsam mit den Unternehmerverbänden eine Initiative gestartet mit dem Titel: "Kinder als Karrieremotor". Für die siebenfache Mutter bedeutet dies: flexible Arbeitszeiten, Eltern-Kind-Büros, Telearbeitsplätze und Jobsharing, die Unternehmen "ohne größeren finanziellen Aufwand" einrichten könnten.

Von der Leyen gilt im Falle von Neuwahlen als aussichtsreiche Kandidatin der CDU für ein Ministeramt. Sie war bereits in mehreren Talksendungen zu Gast, um über die Rolle der Kirche und über ihren Glauben zu reden. So sagte sie in der Sendung "tacheles": "Mir hilft der Glaube in schwierigen politischen Auseinandersetzungen, von dem Alltagsgetöse wegzukommen – zu wissen, dass ich mich eines Tages vor Gott dafür rechtfertigen muss, wie ich gelebt habe."

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