CDU: Katholischer Arbeitskreis zerbricht am „C“

Nach nicht einmal vier Monaten hat sich der "Arbeitskreis engagierter Katholiken in der CDU" (AEK) gespalten. Die "Kommission Christsozialer Katholiken" (CSK) will künftig unabhängig vom AEK das "C" in der CDU stärken. Grund für den Bruch könnte ein Streit um die politische Linie der Bundeskanzlerin sein.

Von PRO

Am 15. November war der AEK angetreten, um das "C" der Unionsparteien zu stärken. "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Chancen für eine Politik aus christlicher Verantwortung in Deutschland zu verbessern", verkünden die Verantwortlichen auf ihrer Internetseite. In Zukunft werden die Katholiken der Union das allerdings in zwei getrennten Lagern tun. Am vergangenen Samstag hat sich in München die CSK gegründet – ein Forum für die Katholiken der CSU, die zuvor ebenfalls im AEK vertreten waren.

Als Grund für die Spaltung wittern Medienvertreter interne Debatten um die protestantische Bundeskanzlerin. So schreibt "Spiegel Online": "Einige Fundamentalkatholiken machen mobil gegen Parteichefin Merkel. Der Vorwurf: Sie habe die Union zu einer weltlichen Partei umgeformt und wisse mit dem ‚C‘-Buchstaben im Parteinamen nichts anzufangen." Thomas Goppel, CSU-Politiker und ehemaliger AEK-Sprecher sei die Merkel-Kritik von Mit-Sprecher Martin Lohmann zu viel geworden. "Störfeuer sind lustig, aber die bengalischen Feuer von Herrn Lohmann sind uns dann doch ein bisschen zu heftig gewesen", soll er laut "Spiegel" nach Angriffen Lohmanns auf die Kanzlerin gesagt haben. Nun gründete Goppel die CSK.

Mitglieder der Bündnisse bestreiten die internen Querelen. Lohmann teilte zuletzt mit: "Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im gemeinsamen Engagement, um der katholischen Stimme in unseren Unionsparteien mehr Gehör und Gewicht zu verleihen." Grund für die Trennung seien die Unterschiede zwischen CSU und CDU, nicht aber interne Differenzen. Von den bisher 110 bayrischen Unterstützern des AEK habe die CSK rund 80 übernommen. Auch der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke nahm die bayrische Abspaltung in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in Schutz: "Ein Bayern, das sein Christentum nicht offensiv und zugleich mit bayerischer Liberalität wahrnimmt, das die christlichen Grundanliegen nicht zum Thema macht, würde sich untreu werden." (pro)

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