CDU-Generalsekretär sucht „lebendigen Glauben“

In einem vierseitigen Interview mit dem Magazin "Focus" hat CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe einer "Multikulti-Schönfärberei" eine Absage erteilt. Gleichzeitig plädierte er für mehr christliche Prägung in unserer Kultur.
Von PRO

Hermann Gröhe sieht "zumindest zum Teil" einen Zusammenhang zwischen Integrationsverweigerung und der Religion von Zuwanderern. "Wenn beispielsweise junge, männliche, sehr religiöse Muslime Studien zufolge schneller gewalttätig werden, erwarte ich mehr Klartext gegen solche Haltungen von den muslimischen Verbänden. Religionsfreiheit gilt für alle. Einen ‚Religionsrabatt‘ bei Rechtsverstößen darf es aber nicht geben." Deshalb begrüße er die Schaffung des Straftatbestandes bei Zwangsehen. Eine "Multikulti-Schönfärberei" verschärfe die Probleme nur noch, man müsse Ängste in der Bevölkerung ernst nehmen.

Es täte "dem Miteinander von Menschen" gut, "wenn wir uns wieder selbstverständlicher zur christlich geprägten Tradition unseres Landes bekennen würden", so Gröhe. Zugewanderte Muslime erstaune viel eher die Religionsvergessenheit hierzulande als ein Zuviel an christlicher Prägung, ist der CDU-Politiker überzeugt. "Muslime in Köln stört nicht der Kölner Dom, sondern eher der Sexshop nebenan."

"Der Glaube ist eine persönliche Haltung, prägt aber auch das Miteinander der Menschen und die Tradition eines Landes", so Gröhe. Er fügt hinzu: "Als Christen können wir selbstbewusst darauf hinweisen, welchen großen Beitrag die christliche Ethik zur Anerkennung der Menschenwürde aber auch zur sozialen Marktwirtschaft geleistet hat." Um die Kultur christlich zu prägen, sei es etwa angebracht, auch in Kindergärten und Kindertagesstätten christliche Feiertage mehr zu beachten. Als Beispiel nannte Gröhe: "Halloween zu feiern, den Reformationstag oder Allerheiligen aber zu verschweigen ist falsch."

Er finde es beschämend, wenn Städte die Weihnachtsbeleuchtung änderten, weil sie glaubten, allzu christliche Symbole seien für Nichtchristen unzumutbar. "Unsere christliche Tradition braucht einen lebendigen Glauben." Zugleich betonte er, dass Deutschland ein "gutes Miteinander der Religionen" brauche. "Gerade weil ich den radikalen Islamismus für eine überaus gefährliche Bedrohung unserer westlichen Lebensweise halte, trete ich für ein gutes Miteinander mit der überwältigenden Mehrheit der friedliebenden Muslime ein." (pro)

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