Mehrere prominente CDU-Politiker wollen erreichen, dass der Sonntag in der CDU politikfrei wird. Dies ist das Anliegen eines Initiativantrags, der beim CDU-Bundesparteitag kommende Woche verhandelt werden soll. Unterzeichnet haben den Antrag auch die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sowie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Von PRO
10. Dezember 2015
Foto: pro
Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat einen Initiativantrag an den CDU-Bundesparteitag gestellt, wonach der Sonntag politikfrei sein soll
Die Süddeutsche Zeitung meldet in ihrer Donnerstagsausgabe, dass ein Initiativantrag von Kristina Schröder genügend Unterstützer gefunden hat, um beim CDU-Bundesparteitag verhandelt zu werden. Mit dem Vorstoß möchte Schröder erreichen, dass der Sonntag politikfrei wird. Für das Anliegen hat sie auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewonnen.
Zu weiteren prominenten Unterzeichnern gehören 24 Bundestagsabgeordnete, darunter auch der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl, Staatsminister Helge Braun, der Chef des Wirtschaftsflügels, Carsten Linnemann und der Bundestagsvizepräsident Peter Hintze. Die Idee geht zurück auf eine von der Initiative „Eltern in der Politik“ vorgeschlagene Selbstverpflichtung.
Sonntags nur Veranstaltungen für die ganze Familie
Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder will erreichen, dass die Partei sich hinter die Selbstverpflichtung stellt. Im Text der Verpflichtung heißt es: „Der Sonntag sollte politikfrei sein, wir legen selbst grundsätzlich keine Sitzungen auf den Sonntag.“ Am Wochenende solle nur zu Veranstaltungen eingeladen werden, „bei denen die ganze Familie willkommen ist“.
Die Initiative wurde von Abgeordneten mit kleinen Kindern aus allen Bundestagsfraktionen gegründet, unter anderem Linken-Chefin Katja Kipping. Eine Annahme der Selbstverpflichtung durch die CDU bezeichnete Schröder als „ein starkes Signal“, dass zeigen würde, dass man nicht nur über Familienpolitik rede, sondern auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Politik achte. Die Partei könne zeigen, dass jungen Eltern ein Engagement in der Partei neben beruflichen und familiären Verpflichtungen möglich ist. Schröder war die erste Bundesministerin, die während ihrer Amtszeit ein Kind bekam.
Evangelischer Arbeitskreis: Mensch als Maßstab des Feiertags
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU (EAK), Thomas Rachel, sagte gegenüber pro: „Es ist gerade für uns als C-Partei immer wieder ein wichtiges Anliegen, die christliche Sonn- und Feiertagskultur zu schützen – auch zum Wohle der Familien und Arbeitnehmer.“ Dies nehme Christen in der Politik selbst aktiv in die Pflicht, jedoch: „Jeder versteht zwar, dass christliche Verantwortung in der Politik auch bedeutet, dass wichtige und entscheidende Dinge mitunter keinen Aufschub dulden und insofern manchmal auch an Sonn- und Feiertagen erledigt werden müssen.“
Evangelische Verantwortung verstehe er insofern keineswegs als starre Prinzipienethik, sondern vielmehr als Verantwortungsethik. Jesus selbst habe gezeigt und vorgelebt, dass der Maßstab des Feiertages immer der Mensch selbst sein muss. „Das kann aber wiederum nicht bedeuten, dass diese Ausnahmen von der Regel unter der Hand, schleichend und zunehmend unreflektiert zum Normal- und Regelfall werden!“
Rachel ergänzte, CDU und CSU hätten noch Luft nach oben bei der praktischen Planung von Sitzungen und Parteitagen. „Die Delegierten des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU werden deshalb einen solchen Antrag zum politikfreien Sonntag sicherlich mit großer Mehrheit unterstützen.“ Der EAK habe seit vielen Jahren bei diesem Thema ein Mehr an Sensibilität eingefordert und dies auch in zwei eigenen Änderungsanträgen für den kommenden Parteitag der CDU in Karlsruhe erneut angemahnt.
Dessen vorbereitende Gremiensitzungen allerdings finden an einem Adventssonntag statt. (pro)
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