Cartoons: Christen am Rande der Gesellschaft

"Wir wollen nicht provozieren" ist der Titel eines neuen Karikaturenbandes von Thomas Plaßmann. In seinen "Cartoons über Gott und die Welt" geht er politische, gesellschaftliche und vor allem religiöse Themen mit Witz und spitzer Feder an – und zeigt die Christen in Deutschland als gesellschaftliche Randgruppe.

Von PRO

"Auch Christenmenschen haben ihre Macken, doch ohne
sie würde diese Gesellschaft spirituell verarmen, findet Thomas Plaßmann. Und
so sind seine Cartoons nicht nur augenzwinkernde Kommentare zu
gesellschaftlichen Entwicklungen, sondern auch humorvolle Aufforderungen, den christlichen
Glauben selbstbewusster zu vertreten", schreibt Volker Göttsche,
Chefredakteur des Magazins "chrismon plus rheinland", in seinem
Vorwort zu Thomas Plaßmanns "Wir wollen nicht provozieren!". In
seiner Karikaturen-Sammlung verarbeitet der Zeichner politische und
gesellschaftliche Themen – auch den christlichen Glauben.

So macht sich Plaßmann in dem neusten Sammelband über Themen wie Familie und Bildung, die Lage auf dem Arbeitsmarkt, Migration, Gesundheitspolitik und Klimaschutz lustig. Unter dem Motto "Spiritualität? Das macht meine Frau!" hat er auch Comics zu religiösen und kirchlichen Themen zusammengetragen. Oft dreht es sich in seinen Zeichnungen um den Mitgliederschwund in den Gemeinden, etwa wenn ein Pastor vor seiner fast leeren Kirche steht und eine Mitarbeiterin ihm tröstend zuflüstert: "Nicht gleich verzweifeln, Herr Pastor!…Die sind bestimmt alle auf dem Kirchentag!!" Plaßmann zeigt die Christen in Deutschland als Randgruppe. In einer Karikatur illustriert er eine von einem weißen Tuch verhüllt Kirche. Den Grund verrät eine neben dem Gebäude stehende Frau: "Wir wollen keine anti-religiösen Gefühle verletzen!".

"Ein allzu privatisiertes Christentum"

"Im weiten Themenspektrum von Thomas Plaßmann findet man beides: den verschmitzten Spott über ein allzu privatisiertes Christentum, aber auch den scharfen Blick auf das Schicksal derjenigen, die die Gesellschaft der selbst ernannten ‚Leistungsträger‘ als mehr oder weniger lästige Leistungsempfänger wahrnimmt", schreibt Klaus Nientiedt, Chefredakteur des katholischen "Konradsblatts" in einer weiteren Einleitung. Nicht nur für ihn hat Plaßmann bereits Karikaturen angefertigt. Seine Werke finden sich in kirchlichen Publikationen wie "chrismon", aber auch in Tageszeitungen wie der "Frankfurter Rundschau" oder der "Berliner Zeitung". "Wäre es nicht schade, wenn die wichtigsten Arbeiten von Thomas Plaßmann mit den Zeitungen, die sie veröffentlicht haben, nach und nach in Altpapierstapeln verschwinden und damit unauffindbar würden?", fragt Nientiedt weiter.

Nach "Dann bis zum nächsten Sonntag!" in 2001 und "Bitte Folgen!" in 2004 ist "Wir wollen nicht provozieren!" die dritte Karikaturensammlung Plaßmanns bei Herder. Auch in anderen seiner Werke steht das Thema "Spiritualität" im Vordergrund. 2006 veröffentlichte er etwa den Band "Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf" mit 33 Cartoons zu biblischen Sprichwörtern. Zudem illustierte er Angela Toigos "Gebete einer Maus" und Madeleine Delbrêls "Der kleine Mönch". Beide Bücher gehen der Frage nach dem rechten Glauben und Gott nach.

Thomas Plaßmann ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Essen. Als freischaffender Karikaturist wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2003 verlieh ihm etwa das Nachrichtenmagazin "Focus" einen Publikumspreis. Bereits sieben Mal wurde er im Rahmen des "Deutschen Preises für die politische Karikatur" mit der "Spitzen Feder" geehrt. (PRO)

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